Neues Maduro-Dekret: Weihnachten in Venezuela schon im Oktober
Mitten in einer schweren innenpolitischen Krise mit Wahlbetrugs-Vorwürfen hat Venezuelas sozialistischer Machthaber Nicolas Maduro für eine Überraschung gesorgt. "Es ist September, und es riecht schon nach Weihnachten. Als Dank an das kämpferische Volk werde ich Weihnachten per Dekret auf den 1. Oktober vorziehen", sagte der Autokrat in seiner eigenen Fernsehsendung "Con Maduro+".
Es ist nicht das erste Mal, dass Maduro derartige Entscheidungen trifft. Schon während der Corona-Pandemie 2020 zog er Weihnachten auf Mitte Oktober vor, ein Jahr später war es der 4. Oktober. Mit dem 1. Oktober stellt er aber einen neuen "Weihnachtsrekord" auf. "Das Weihnachtsfest kommt mit Frieden, Freude und Sicherheit", versicherte der Staatschef. Das entsprechende Dekret sorgt vor allem dafür, dass in öffentlichen Gebäuden Weihnachtsschmuck aufgehängt wird.
Bischofskonferenz: Fest wird instrumentalisiert
Die Venezolanische Bischofskonferenz kritisierte die politische Instrumentalisierung des Festes. "Weihnachten ist ein universelles Fest. Die Art und Weise und der Zeitpunkt der Feier ist Sache der kirchlichen Autorität. Dies sollte nicht für Propaganda oder bestimmte politische Zwecke genutzt werden", erklärten die Bischöfe.
Zuletzt hatte Maduro überdies mit einer eigenen Interpretation zum Hintergrund von Jesus Christus überrascht. Der sei in Wahrheit ein palästinensisches Kind gewesen, ließ der Machthaber wissen. Zur gleichen Zeit veröffentlichte die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch einen Bericht mit neuen schweren Vorwürfen gegen das Regime. "Die Unterdrückung, die wir in Venezuela erleben, ist schockierend brutal", erklärte Amerika-Direktorin Juanita Goebertus.
In dem südamerikanischen Land gibt es seit Wochen massive Proteste gegen den Ende Juli offiziell verkündeten Wahlsieg Maduros. Die Opposition teilte mit, dass nach eigenen Auszählungen der Wahlakten ihr Kandidat Edmundo Gonzalez die Präsidentschaftswahl klar gewonnen habe. Unabhängige Wahlbeobachter bestätigten diese Einschätzung. Die USA, die EU und zahlreiche lateinamerikanische Länder erkennen das offizielle Ergebnis nicht an und fordern eine unabhängige Überprüfung. Bis heute verweigert die venezolanische Justiz einen transparenten Zugang zu den Wahlunterlagen. (KNA)