Papua-Neuguinea: Papstappell für Frieden und Bewahrung der Schöpfung
Einen Friedensappell für die gesamte Pazifik-Region hat Papst Franziskus am Sonntag in Papua-Neuguinea verkündet. Bei seinem Mittagsgebet im Stadion von Port Moresby sagte der Papst: "Ich erbitte das Geschenk des Friedens insbesondere für dieses große Gebiet zwischen Asien, Ozeanien und dem Pazifischen Ozean. Friede, Friede für die Nationen und auch für die Schöpfung. Nein zur Aufrüstung und zur Ausbeutung des gemeinsamen Hauses! Ja zur Begegnung zwischen den Völkern und Kulturen, ja zum harmonischen Miteinander des Menschen mit den übrigen Geschöpfen!"
Weiter rief er die Menschen dazu auf, sich "zu den Plänen Gottes bekehren, die Pläne des Friedens und der Gerechtigkeit für die große Menschheitsfamilie sind."
Zuvor hatte er den Bewohnern des Inselstaates die Nähe Gottes zugesichert. "Sie, die Sie diese große Insel über dem Pazifischen Ozean bewohnen, haben sich vielleicht manchmal als ein weit entferntes, fernes Land am Rande der Welt betrachtet.", sagte er in seiner Predigt während der Sonntagsmesse im Stadion. Doch auch sie stünden im Mittelpunkt von Gottes Herzen, ein jeder von ihnen sei wichtig für ihn.
Erinnerung an ermordeten Missionar
Der Papst erinnerte vor den 35.000 Zuhörern auch an den italienischen Missionar Giovanni Mazzucconi. Er war 1855 von einem Einheimischen mit der Axt erschlagen worden, als er nach einem Schiffbruch im Laufe seiner zweiten Missionsreise an Land gehen wollte.
Der Papst würdigte ihn mit den Worten: "Unter vielen Unannehmlichkeiten und Anfeindungen hat er Christus in eure Mitte gebracht, damit niemand taub bleibt für die Frohe Botschaft des Heils."
Die christliche Botschaft wurde in Papua-Neuguinea im 19. Jahrhundert von konkurrierenden protestantischen und katholischen Missionaren verkündet. Mit einem Anteil von etwa 30 Prozent der Bevölkerung sind die Katholiken heute in der Minderheit, etwa doppelt so viele Menschen gehören protestantischen Kirchen an. In vielen Gebieten halten sich zudem alte Stammesreligionen. Mit einer Analphabetenquote von über 35 Prozent zählt das Land zu den rückständigsten Staaten der Erde. (KNA)