Universität dementiert: Papst-Besuch wird nicht vertuscht
Die Katholische Universität Löwen in Belgien hat auf Kritik reagiert, sie würde den bevorstehenden Besuch von Papst Franziskus unter den Teppich kehren. "Die KU Leuven hat den Papstbesuch von Anfang an ausführlich angekündigt, was dann von vielen Medien aufgegriffen wurde, darunter auch von unserem Rektor in Interviews", teilte die Universität auf Anfrage von katholisch.de am Freitag mit. Der Pontifex besucht Ende des Monats Belgien und Luxemburg, dabei ist auch ein Besuch der beiden seit Jahrzehnten geteilten Universitäten Löwen im niederländisch- und im französischsprachigen Teil des Landes geplant.
Der an der niederländischsprachigen Universität lehrende Politikwissenschafts-Professor Bart Maddens hatte diese Woche in der Zeitschrift "Doorbraak" kritisiert, die Universität wolle den Besuch des Kirchenoberhaupts vertuschen. Der Besuch werde nicht auf der Uni-Webseite erwähnt und ein Treffen des Papstes mit Universitätsmitarbeitenden finde unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Maddens unterstellte der Universität dieses Handeln, weil dort vor allem "militante Linke" studierten.
Eigene Webseite für Papstbesuch
Die Universität hält nun dagegen: Es sei bereits vor einiger Zeit eine eigene Webseite für den Papstbesuch eingerichtet worden, die "über alle möglichen internen und externen Kanäle verbreitet wurde". Weiterhin gebe es für den nicht-öffentlichen Teil des Besuchs einen Livestream. Zudem werde der Papst "die Menschen auf dem Platz an der St.-Peterskirche in Löwen begrüßen, dieser Teil ist für alle zugänglich". Weiterhin sei der Papstbesuch etwa bei der Pressekonferenz zur Eröffnung des akademischen Jahrs und der 600-Jahr-Feier der Universität Thema gewesen und ebenso in mehreren Interviews.
Die Katholieke Universiteit Leuven ist mit ihrem Bestehen seit 1424 eine der ältesten ihrer Art in der Region und zählt zu den renommiertesten Universitäten der Welt. Ursprünglich von den belgischen Bischöfen gegründet, ist sie heute finanziell von der Kirche unabhängig. Zwar sitzt ein Kirchenvertreter in einem Aufsichtsgremium und es wird jährlich ein Bericht an die Bischöfe verschickt, die Universität ist jedoch autonom und die Kirche hat kein Mitspracherecht. Infolge des Konflikts zwischen den Sprachgemeinschaften im Land wurde die Universität 1968 geteilt, seitdem gibt es jeweils eine voneinander unabhängige niederländisch- und eine französischsprachige Institution gleichen Namens. (cph)