Folge von Untersuchung gegen Bewegung in Peru

Papst schließt Führungsriege aus Geistlicher Gemeinschaft aus

Veröffentlicht am 26.09.2024 um 10:40 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Unter anderem sollen sie sich Zugang zu privater Kommunikation von Mitgliedern verschafft haben. Nun hat Papst Franziskus leitende Verantwortliche einer Geistlichen Gemeinschaft aus dieser ausgeschlossen. Die Bewegung sorgte bereits für Schlagzeilen.

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Papst Franziskus hat einen Bischof und weitere Mitglieder einer Geistlichen Gemeinschaft in Peru wegen Missbrauch aus dieser ausgeschlossen. Insgesamt zehn Menschen aus der Führungsriege von Sodalitium Christianae Vitae sind dort nun nicht mehr Mitglied, berichtete der US-Sender ABC am Mittwoch. Vergangenen Monat hatte der Pontifex bereits den Gründer der Gemeinschaft, Luis Figari, ausgeschlossen.

Die von der Peruanischen Bischofskonferenz veröffentlichte Vatikan-Erklärung liste durch eine Untersuchung ans Licht gekommene Missbrauchsfälle auf, so der Bericht weiter. Darunter sind Vorwürfe, wegen denen bislang kaum jemand Sanktionen befürchten musste, wie etwa das Einhacken in die persönliche Kommunikation von Mitgliedern der Gemeinschaft. Zudem ist von körperlichem Missbrauch, Sadismus, Gewalt, Bedrohung, geistlichem Missbrauch sowie Machtmissbrauch die Rede.

Sodalitium Christianae Vitae wurde 1971 als konservative Antwort auf die Befreiungstheologie gegründet. Zu Hochzeiten hatte die Bewegung 20.000 Mitglieder in Lateinamerika, vor allem in Peru. Bereits 2011 hatte es Vorwürfe gegen den Gründer gegeben, etwa weil er andere erniedrigt und sexuelle Verfehlungen begangen haben soll. Zuletzt hatte es auch Vorwürfe gegen weitere Mitglieder in leitenden Positionen gegeben. darunter der Erzbischof von Piura, Jose Antonio Eguren. Dieser hatte bereits seinen Rücktritt eingereicht. Die Vatikan-Untersuchung wurde vom bekannten Missbrauchs-Aufklärer Charles Scicluna mitverantwortet. (cph)