Bischöfe in der EU fordern Waffenstillstand in Nahost
Die EU-Bischofskommission (COMECE) zeigt sich tief besorgt über die Lage im Nahen Osten und ruft alle beteiligten Seiten zu einem sofortigen Waffenstillstand auf. Derzeit berge jeder Tag neue Risiken für eine Eskalation des Konflikts in der gesamten Region, heißt es in einer am Donnerstag veröffentlichten Erklärung des COMECE-Vorsitzenden Bischof Mariano Crociata. Leben und Würde tausender Menschen seien gefährdet.
Seit dem tragischen Terrorüberfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 habe der Nahe Osten zerstörerische Gewalt, eine tiefe humanitäre Krise und unfassbares menschliches Leid erlebt, so Crociata. Er warnte vor einer "gefährlichen politischen Dynamik in der Region mit einer wachsenden Zahl von Akteuren".
Gegen Extremismus und Terrorismus
Die Erklärung verurteilt – auch mit Blick auf die Lage in Europa – Antisemitismus und Radikalisierung sowie "Akte des gewalttätigen Extremismus und Terrorismus". Crociata erinnerte auch an die Friedensappelle von Papst Franziskus. "Wir rufen auf zu einem sofortigen Waffenstillstand an allen Fronten und zum Respekt vor dem humanitären Völkerrecht." Insbesondere Zivilisten, Krankenhäuser, Schulen und religiöse Stätten seien zu schützen, alle Geiseln müssten freigelassen werden.
Die EU forderte der COMECE-Präsident auf, auf einen Dialog der Konfliktparteien zu drängen und neue diplomatische Bemühungen für eine Zwei-Staaten-Lösung zwischen Israel und den Palästinensern mit einem Sonderstatus für die Stadt Jerusalem zu starten. "Wir laden alle Menschen guten Willens ein, sich dem Aufruf von Papst Franziskus anzuschließen, Montag, den 7. Oktober, als Tag des Gebets und des Fastens für den Frieden in der Welt zu begehen." (KNA)