Drahtzieher angeblich chinesische Staatsbürger

100.000 gefälschte Rosenkränze am Vatikan beschlagnahmt

Veröffentlicht am 10.10.2024 um 13:23 Uhr – Lesedauer: 

Rom ‐ Religiöse Souvenirläden am Vatikan sind eine Goldgrube, erst recht zum Heiligen Jahr 2025, zu dem mehr als 30 Millionen Menschen erwartet werden. Doch Produktfälscher machen auch vor Heiligen Pforten nicht Halt.

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Heiliges Jahr "made in China": Italiens Finanzpolizei hat mehr als 100.000 gefälschte Rosenkränze, Papstbildchen und Medaillen mit dem Logo des Vatikans beschlagnahmt, wie die Zeitung "La Repubblica" (Donnerstag) berichtet. "Millionen Heilig-Jahr-Pilger sind von Betrug bedroht", so die Guardia di Finanza. Die Kontrolleure wurden in drei Geschäften an der Via della Conciliazione fündig, beliebte Pilgermeile zwischen Vatikan und Engelsburg. Drahtzieher sollen chinesische Staatsbürger sein.

In Lagern an der römischen Peripherie wurde weitere Fake-Ware gefunden, darunter kleine Madonnen mit Weihwasserbecken, Postkarten mit Papst Franziskus, Medaillen und Kruzifixe, alle in China produziert und täuschend echt mit dem Markenzeichen des Vatikans zum Heiligen Jahr versehen: die Papstkrone "Tiara" und das Logo "Giubileo 2025 – Pellegrini dell'Esperanza" ("Jubiläum 2025 - Pilger der Hoffnung"). Die Billigware wird teils für das Zehnfache ihres Wertes angeboten. Dem Vatikan seien durch die beschlagnahmten Fälschungen Einnahmen von mehr als einer halben Million Euro entgangen, so die Finanzpolizei.

Geldstrafen bis 40.000 Euro

Den Verdächtigen wird vorgeworfen, gefälschte Ware eingeführt und in Verkehr gebracht zu haben. Hinzu kommt, dass die Produkte teils Substanzen enthalten, die nach EU-Recht verboten sind. Die Beschuldigten wurden bereits mit Geldstrafen zwischen 5.000 und 40.000 Euro belegt.

Die Finanzpolizei plant den Angaben zufolge weitere Kontrollen mit Blick auf das Heilige Jahr. Allein an der Via della Conciliazione gibt es etwa 30 Geschäfte, die religiöse Objekte und Andenken verkaufen; die meisten werden von Chinesen geführt. Diese kontrollieren laut dem Zeitungsbericht die gesamte Lieferkette solcher Objekte, vom Export aus China bis zum Verkauf. (KNA)