Brief an die Neu-Kardinäle: Seid mehr Diener als Eminenzen

Neuer Termin: Papst kreiert Kardinäle bereits am 7. Dezember

Veröffentlicht am 12.10.2024 um 13:46 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Kollision im Terminkalender: Eigentlich hatte Papst Franziskus das Kardinalskonsistorium für den 8. Dezember angekündigt. Die 21 Kirchenmänner bekommen ihr Birett jetzt aber einen Tag früher. Einen Brief von Franziskus haben sie schon erhalten.

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Die 21 neuen Kardinäle der katholischen Kirche werden am Samstag, 7. Dezember, von Papst Franziskus kreiert. Das wird aus dem vom vatikanische Presseamt am Samstag veröffentlichten Kalender mit den Gottesdiensten von Papst Franziskus ersichtlich. Ursprünglich hatte Papst Franziskus das sogenannte Kardinals-Konsistorium für den 8. Dezember angekündigt. Dieses Datum wurde am vergangenen Sonntag zusammen mit den Namen der Kirchenmänner vom Vatikan kommuniziert

Laut der Mitteilung findet die feierliche Erhebung der 21 Geistlichen in den Kardinalsstand am Samstagnachmittag um 16 Uhr im Petersdom statt. Die erste feierliche Messe mit den neuen und den alten Kardinälen ist für Sonntagmorgen, 8. Dezember, im Petersdom geplant.

Am selben Nachmittag wird der Papst dann wie üblich die Marienstatue an der Spanischen Treppe in Rom besuchen und dort für das Wohl der Stadt und der Welt beten. Der 8. Dezember ist im Vatikan und in Italien ein hoher Marien-Feiertag.

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Am Samstag veröffentlichte der Vatikan ebenfalls einen Brief von Papst Franziskus an die designierten Kardinäle. Darin begrüßte das Kirchenoberhaupt die Kirchenmänner im Kardinalskollegium und forderte sie gleichzeitig zu Bescheidenheit auf. "Den Blick nach oben, die Hände gefaltet, die Füße nackt", empfahl er ihnen als Haltung. 

In dem Schreiben führte der Papst aus, ein Kardinal solle seinen Blick im Sinne einer universalen Liebe weiten; er solle beten und dem Papst helfen, den Willen Gottes für die Kirche zu finden und ihn zu befolgen. Und er solle gewissermaßen barfuß "die Härte der Wirklichkeit spüren, die in vielen Teilen der Welt herrscht". Dazu gehöre auch das Leiden durch Krieg, Diskriminierung, Verfolgung, Hunger und "die vielfältigen Formen der Armut, die von Dir Mitleiden und Barmherzigkeit erfordern.

Abschließend schreibt der Papst: "Ich bete für dich, dass der Titel des 'Dieners' – also des Diakons – immer mehr den Titel der 'Eminenz' überschattet." Der Titel "Eminenz" ist als zweithöchster Ehrentitel in der katholischen Kirche allein den Kardinälen vorbehalten. Das Amt des Diakons ist hingegen bislang der niedrigste unter den Weiheämtern. Derzeit prüft eine vom Papst eingesetzte Kommission, ob es in der katholischen Kirche auch ein Diakonat für Frauen geben kann. (cbr/KNA)