Staatsanwaltschaft klagt Priester wegen Kindesmissbrauchs an
Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat Anklage gegen einen Priester wegen des Verdachts des Kindesmissbrauchs erhoben. Es handle sich um einen 49-Jährigen aus dem Westerwaldkreis, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft am Montag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Ihm werde vorgeworfen, im Jahr 2019 sexuelle Handlungen an einem Kind vorgenommen zu haben. Zuvor hatte die "Süddeutsche Zeitung" (Montag) berichtet. Die Anklage wurde vor dem Amtsgericht Montabaur erhoben; das Gericht muss jetzt über deren Zulassung entscheiden.
Der Mann wurde laut dem Zeitungsbericht in Liechtenstein vom damaligen Vaduzer Erzbischof Wolfgang Haas zum Priester geweiht, obwohl er zuvor im Bistum Limburg als ungeeignet für den Priesterdienst befunden worden sei. Bistumssprecher Stephan Schnelle wird mit den Worten zitiert, der Mann habe "die Kriterien, die die Diözese Limburg an Kandidaten für den Priesterberuf stellt, nicht erfüllt".
In Liechtenstein sei der Deutsche jahrelang Gemeindepfarrer gewesen, so die "Süddeutsche Zeitung". Im Oktober 2019 seien jedoch Vorwürfe aufgekommen, er habe ein damals achtjähriges Mädchen im Pfarrhaus von Ruggell (Liechtenstein) sexuell missbraucht. Inzwischen lebt der Mann laut dem Zeitungsbericht wieder im Bistum Limburg – die Kirche habe ihm jedoch jegliche seelsorgerliche Tätigkeit verboten. (KNA)