Kfd und KDFB äußern sich zum Abschluss

Deutsche Frauenverbände: Mit Ergebnis der Weltsynode nicht zufrieden

Veröffentlicht am 29.10.2024 um 11:31 Uhr – Lesedauer: 

Düsseldorf/Köln ‐ Viele Frauen hatten gehofft, dass die Weltsynode ihnen zu mehr Gleichberechtigung in der katholischen Kirche verhelfen würde. Doch die "Frauenfrage" wurde ausgeklammert. Frauenverbände aus Deutschland reagieren ernüchtert.

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Frauen in der katholischen Kirche können laut der Katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands (kfd) mit dem Ergebnis der Weltsynode nicht zufrieden sein. Das erklärte deren stellvertretende Vorsitzende Agnes Wuckelt am Dienstag in einer Mitteilung des Verbandes (Düsseldorf). Weiter sagte sie: "Wenn nach jahrelanger Beratung die Kleriker der Weltsynode – allen voran der Papst selbst – nicht wirklich Willens sind, Frauen zu allen Diensten und Ämtern zuzulassen, Berufungen ernst zu nehmen und als Wirken des Geistes zu deuten, dann setze ich nur wenig Hoffnung auf die Arbeitsgremien, die sich erst noch mit der sogenannten 'Frauenfrage' beschäftigen sollen."

Die Frauengemeinschaft hinterfragt, ob es bei der Weltsynode wirklich "Vertrauen in das Wirken der Geistkraft" gegeben habe. Wenn im Abschlussdokument in Absatz 60 zu lesen sei: "Es gibt keinen Grund, Frauen daran zu hindern, Führungsaufgaben in der Kirche zu übernehmen: Was vom Heiligen Geist kommt, kann nicht aufgehalten werden" und dass "die Frage des Zugangs von Frauen zum diakonischen Dienst ebenfalls offen bleibt", sei das der kfd keineswegs genug. Wuckelt sieht nun die Bischöfe und die Menschen vor Ort in der Pflicht, die Kirche konkret zu gestalten. Sie betont, die kfd werde sich weiterhin für Gleichberechtigung und Frauenrechte in der Kirche einsetzen.

Frauendiakonat weltweit gefordert

Für den Katholischen Deutschen Frauenbund (KDFB) markiert das Ende der Weltsynode in Rom erst den Beginn eines neuen Weges. Am Montag hatte der Verband in Köln mitgeteilt, Synodalität müsse in Kirche und Gesellschaft verankert werden – umfassend und ohne die Frauen auszuschließen. So betonte Regina Heyder, Vorsitzende der Theologischen Kommission des KDFB: "Es gibt keine halbierte Synodalität – keine Synodalität ohne die Frauen." Sie erklärte, Ortskirchen, Gemeinden, Institutionen und Vereinigungen seien jetzt aufgefordert, synodale Entscheidungsprozesse so zu gestalten, dass Laiinnen und Laien nicht nur angehört, sondern aktiv einbezogen würden: "Es liegt in unserer Verantwortung, was wir aus Synodalität machen."

Mit Blick zurück auf den synodalen Beratungsprozess erklärte Heyder, es sei deutlich geworden, dass es weltweit kraftvolle Stimmen für die Zulassung von Frauen zum Diakonat gebe. Die Synode sende ein unwiderrufliches Signal, Frauen in allen bisher möglichen Leitungs- und Führungsaufgaben einzusetzen und alle Möglichkeiten für deren Dienst und Anerkennung ihrer Charismen auszuschöpfen. Das ersetze nicht den gleichberechtigten Zugang zu Weiheämtern, sondern diene der Profilierung einer Kirche, die ihre Sendung gleichberechtigt verstehen wolle. Der Verband fordert künftig eine größere Beteiligung der Laienverbände. So habe man beim Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-1965) bewusst Auditorinnen und Auditoren aus Verbänden in aller Welt berufen, die im Anschluss an das Konzil dessen Multiplikatoren gewesen seien. Dagegen hätten Verbände in der jetzt abgeschlossenen Synode nur eine marginale Rolle gespielt. (KNA)