Bischof Gerber: Eingestürztes Gotteshaus ist Symbol für die Kirche
Der Fuldaer Bischof Michael Gerber hat den Einsturz des Dachs der Kasseler Elisabethkirche vor einem Jahr als ein Symbol für Herausforderungen in Kirche und Gesellschaft bezeichnet. Das eingestürzte Kirchendach könne sowohl wörtlich als auch im übertragenen Sinne verstanden werden, sagte Gerber in einer Andacht, wie das Bistum Fulda am Mittwoch mitteilte. "Es drückt viel von dem aus, wie Menschen gegenwärtig die Kirche erleben, sowohl die Menschen, die sich als Teil der Kirche erleben, als auch jene, welche die Kirche von außen betrachten."
Das Dach der Kirche in der Stadtmitte von Kassel war am 6. November 2023 eingebrochen. Menschen wurden nicht verletzt, die Kirche erhielt ein Notdach. In den vergangenen Monaten habe die Frage, wie es mit dem beschädigten Kirchenbau in Kassel weitergehen könnte, viel Kreativität geweckt, sagte Gerber. "Das ist in sich ein wertvolles Zeichen, wenn ein Vorgang, der eigentlich bestürzend ist, im zweiten, dritten Schritt Kreativität weckt."
Laut Bistum gibt es Überlegungen, das Notdach durch eine festere, temporäre Lösung zu ersetzen. Parallel dazu liefen Planungen zur beschädigten Orgel. Zudem arbeite eine Steuerungsgruppe aus dem Bistum Fulda und der Pfarrei Sankt Elisabeth an einer möglichen Perspektive für die Elisabethkirche. Dazu habe diese in einem Beteiligungsprozess auch Ideen und Wünsche für einen möglichen Wiederaufbau gesammelt. An einer Umfrage hätten in den vergangenen Monaten mehr als 1.400 Menschen teilgenommen, die Rückmeldungen würden ausgewertet. Die Steuerungsgruppe wolle noch in diesem Jahr erste Ergebnisse der Befragung präsentieren. (epd)