Der Täter wurde nach dem Angriff entwaffnet und festgenommen

Priester bei Kindergottesdienst in Singapur niedergestochen

Veröffentlicht am 10.11.2024 um 14:36 Uhr – Lesedauer: 

Singapur ‐ Singapur ist für wenig Kriminalität und ein hohes Maß an Sicherheit bekannt. Dennoch wurde nun ein katholischer Priester während eines Gottesdienstes niedergestochen und verletzt. Der Täter wurde nach der Tat entwaffnet und festgenommen.

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Ein katholischer Priester in Singapur ist Opfer eines Messerangriffs geworden. Wie das Erzbistum Singapur am Samstagabend mitteilte, wurde der Priester während eines Kindergottesdienstes von einem Mann mit einem Klappmesser attackiert, der ihn mehrmals verletzte. Der Priester Christopher Lee (57) sei inzwischen im Krankenhaus, sein Zustand stabil. Singapurs Erzbischof William Goh teilte am Sonntag auf Facebook ein Video, das den verwundeten Priester im Rollstuhl, aber bei vollem Bewusstsein in der Klinik zeigt.

Ebenfalls am Sonntag veröffentlichte Kardinal Goh zudem einen Hirtenbrief an die Gemeinden. Darin ruft er zum Nachdenken über die Sicherheit in Kirchen auf. Der Angriff habe nicht nur einen Priester verletzt, "sondern auch Angst in der Gemeinde gesät", so Goh. "Die Wahrheit ist, dass wir nicht allzu überrascht sein sollten, dass sich dieser Vorfall an unserem heiligsten Ort ereignet hat." Angreifer könnten Terroristen, Fanatiker, Menschen mit psychischen oder emotionalen Problemen oder Menschen sein, die unzufrieden mit der Kirche seien. Goh mahnte: "Obwohl wir nicht jeden Vorfall dieser Art verhindern können, müssen wir als Gemeinschaft sowohl mental als auch operativ bereit sein, uns vor ihnen zu schützen und die Folgen abzumildern, wenn sie doch passieren."

Ein 37-Jähriger wurde von Gemeindemitgliedern entwaffnet und anschließend festgenommen, wie die Polizei auf Facebook mitteilte. Weiter erklärte die Polizei: "Nach vorläufigen Ermittlungen wird angenommen, dass der Mann allein gehandelt hat." Der Mann ist demnach Singhalese, die größte ethnische Gruppe Sri Lankas, und gab bei der Einwanderungsbehörde als Religionszugehörigkeit das Christentum an. Er war laut Polizei schon zuvor durch Körperverletzung und Drogenvergehen auffällig geworden. Einen terroristischen Hintergrund schließen die Behörden derzeit aus. (KNA)