Forschungsförderpreis ist mit 2,5 Millionen Euro dotiert

Münsteraner Dogmatikprofessor Seewald erhält Leibniz-Preis 2025

Veröffentlicht am 11.12.2024 um 12:16 Uhr – Lesedauer: 

Bonn/Münster ‐ Große Ehre für Michael Seewald: Der Münsteraner Dogmatikprofessor wird mit dem Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis 2025 der Deutschen Forschungsgemeinschaft ausgezeichnet. Der 37-Jährige erhalt ihn für seine Arbeiten in der Systematischen Theologie.

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Der Münsteraner Dogmatikprofessor Michael Seewald wird mit dem Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis 2025 der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) ausgezeichnet. Der 37-jährige erhalte den Preis "für seine Arbeiten in der Systematischen Theologie, insbesondere der Dogmengeschichte und der Dogmenhermeneutik", teilte die DFG am Mittwoch in Bonn mit. Gemeinsam mit Seewald werden den Angaben zufolge neun weitere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ausgezeichnet. Der Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis gilt als wichtigster Forschungsförderpreis in Deutschland und ist mit jeweils 2,5 Millionen Euro dotiert. Die Preisverleihung soll am 19. März in Berlin stattfinden.

Seit 2017 Lehrstuhlinhaber in Münster

Seewald wurde 1987 in Saarbrücken geboren. Nach seinem Abitur im Jahr 2005 studierte er Katholische Theologie, Politikwissenschaft und Philosophie in Tübingen, Pune (Indien) und Frankfurt am Main. 2011 wurde er an der Ludwig-Maximilians-Universität in München promoviert, vier Jahre später folgte ebenfalls in München die Habilitation und die Erteilung der Lehrbefähigung für Dogmatik und Ökumenische Theologie. 2016 vertrat Seewald den Lehrstuhl für Dogmatik und Theologische Propädeutik in Bonn, seit 2017 ist er Lehrstuhlinhaber und Direktor des Seminars für Dogmatik und Dogmengeschichte an der Universität Münster.

Seewalds wissenschaftliche Leistungen wurden vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Heinz-Maier-Leibnitz-Preis 2017. Zudem wurde er 2023 als wissenschaftliches Mitglied in die Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und Künste und 2024 zum Permanent Fellow am Wissenschaftskolleg zu Berlin ernannt.

"Unkonventionelle und kreative Studien in der Systematischen Theologie"

Laut der DFG widmet sich Seewald "prägnanten, unkonventionellen und kreativen Studien in der Systematischen Theologie – insbesondere in der Dogmengeschichte und der Dogmenhermeneutik". Mit seinem historisch-kritisch abgeleiteten und systematisch begründeten Plädoyer für die Wandelbarkeit von Dogmen unter Beibehaltung der Tradition sei es ihm gelungen, eine Brücke zwischen gegensätzlichen Lagern im Katholizismus zu schlagen. "Damit gilt er als eine Schlüsselfigur der Dogmenhermeneutik, die die aktuellen theologischen Debatten über Reform, Glaubenswandel und Tradition maßgeblich prägt – und auch die Wahrnehmung wissenschaftlich arbeitender Theolog*innen in einer breiten, nicht nur akademischen Öffentlichkeit fördert." Zudem widme er sich religionsvergleichenden Studien. "Diese Studien sind die konsequente Weiterentwicklung seines Denkens, um die Wandelbarkeit von konkurrierenden Geltungsansprüchen in einem größeren Kontext zu vergleichen."

Der Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis wird seit 1986 jährlich von der DFG an in Deutschland arbeitende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen verliehen. Zu den bisherigen Preisträgern zählen unter anderem die Theologen Christoph Markschies (2001) und der Münsteraner Kirchenhistoriker Hubert Wolf (2003). (stz)