Nach Bistumsangaben – Bestätigung von Polizei steht noch aus

Bewaffnete erschießen katholischen Priester in Nigeria

Veröffentlicht am 29.12.2024 um 11:44 Uhr – Lesedauer: 
Ein Mann steht mit einer Waffe vor einer Kirche.
Bild: © KNA

Abuja ‐ Auf nigerianischen Fernstraßen unterwegs zu sein, ist gefährlich. Bewaffnete Gruppen errichten Straßensperren, entführen Reisende, und manchmal fallen auch tödliche Schüsse. Jüngstes Opfer ist laut kirchlichen Angaben ein Priester.

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Im Südosten Nigerias ist ein katholischer Priester auf offener Straße erschossen worden. Laut Mitteilung der Diözese Nnewi war der Priester am Abend des Zweiten Weihnachtsfeiertags auf einer Schnellstraße unterwegs, als Bewaffnete auf ihn schossen. Details zum Tathergang sowie Hintergründe sind bisher nicht öffentlich bekannt.

Nach Informationen der Online-Zeitung "Premium Times" bestätigte die Polizei im Bundesstaat Anambra den Vorfall bisher nicht. Dort war die Zahl von Ermordungen und Entführungen in letzter Zeit wieder angestiegen. Mit Entführungen versuchen Banden, Lösegeld von Angehörigen und Organisationen zu erpressen.

Anglikanischer Erzbischof seit Wochen verschwunden

Auch Pfarrer und Ordensfrauen gehören zu den Opfern. So wurde in der ersten Dezemberwoche ein emeritierter Erzbischof der anglikanischen Kirche verschleppt. Nigerianischen Medienberichten zufolge ist bisher unklar, wer verantwortlich ist und welche Forderungen es für die Freilassung gibt. Katholische Bischöfe hatten in der Vergangenheit mehrfach betont, dass die Kirche kein Lösegeld zahle.

Politiker machen außerdem die Bewegung IPOP verantwortlich. In der Vergangenheit wies sie solche Vorwürfe stets zurück. IPOP fordert die Gründung eines eigenen Staates im Südosten Nigerias, weil die Region ihrer Ansicht nach von der Zentralregierung in der Hauptstadt Abuja vernachlässigt wird.

Neu sind die Forderungen nicht: Während des Biafra-Kriegs von 1967 bis 1970 versuchte die Region bereits, sich vom Rest des Landes zu lösen. Die Folge: Während des Bürgerkriegs starben Hunderttausende Menschen. Einige Schätzungen gehen von bis zu zwei Millionen aus. (KNA)