Erstmals unter neuem Namen

Zwei Millionen Katholiken bei Nazarener-Prozession in Manila

Veröffentlicht am 09.01.2025 um 13:08 Uhr – Lesedauer: 

Manila ‐ Die jährliche Prozession mit der Statue "Jesus Nazareno" auf den Philippinen ist eine der größten religiösen Veranstaltungen weltweit. Diesmal wurde die alte Figur unter einem veränderten Namen durch die Stadt getragen.

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Hunderttausende Katholiken haben am Donnerstag an der Prozession mit der historischen Christus-Statue "Jesus Nazareno" in der philippinischen Hauptstadt Manila teilgenommen. Die Kirche rechnete mit mehr als zwei Millionen Gläubigen, die die im Volksmund als "schwarzer Nazarener" bekannte Statue in den Stadtteil Quiapo begleiteten.

Kardinal Jose Advincula leitete die Messe vor Beginn der Prozession im Rizal Park und hob die Bedeutung Jesu hervor. "Unsere Hoffnung lebt, weil Er lebt. Er lebt in unseren Herzen. Er lebt um uns herum. Er lebt mit uns", sagte Manilas Erzbischof.

Präsident Ferdinand Marcos Jr. ermutigte in seiner Botschaft zum Festtag des Nazareners dazu, Jesus als Vorbild zu nehmen. "Denken wir daran, dass wir alle aufgerufen sind, den Menschen um uns herum die Hand zu reichen, so das Staatsoberhaupt.

Neuer Name soll die Aufmerksamkeit auf Jesus lenken

Vor einigen Wochen hatte das Erzbistum Manila aus dem bisherigen offiziellen Namen der Jesusstatue das Wort "schwarz" gestrichen. Mit der Umbenennung wolle man "die Aufmerksamkeit der Menschen stärker auf den heiligen Namen unseres Herrn lenken als auf eine Farbe oder ein Attribut", hieß es zur Begründung.

Die jahrhundertealte lebensgroße Statue eines schwarzen Jesus gilt als größtes Heiligtum der philippinischen Katholiken. Die Statue aus Mesquite-Holz wurde kirchlichen Überlieferungen zufolge im 16. Jahrhundert von einem aztekischen Bildhauer in Mexiko geschnitzt. Spanische Missionare brachten sie 1606 auf die Philippinen. Im Lauf der Jahrhunderte überstand die Figur eines das Kreuz tragenden Jesus zwei Brände, zwei Erdbeben, Taifune und Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg. Zur jährlichen Prozession am 9. Januar kommen regelmäßig Millionen Gläubige.

Die Philippinen sind das Land in Asien mit der größten katholischen Bevölkerungsmehrheit. Knapp 80 Prozent der rund 118 Millionen Einwohner bezeichnen sich als römisch-katholisch - ein Erbe aus mehr als 400 Jahren spanischer Kolonialherrschaft. (fxn/KNA)