Deutsche Bischöfe wollen neue Wege in Alten- und Pflegeseelsorge
Pflegebedürftige und deren Angehörige sollen nach dem Willen der deutschen Bischöfe besser von kirchlichen Seelsorge-Angeboten profitieren. "Wir wollen bei den Menschen sein und sie auch dann begleiten, wenn das Leben schwer wird und sich existenzielle Nöte verdichten", sagte der Mainzer Bischof Peter Kohlgraf am Dienstag in Bonn.
Das neue Papier der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) reagiere auf gesellschaftliche und politische Veränderungen im Bereich Altenpflege, so Kohlgraf. Man wolle den Blick auf die große und wachsende Gruppe der pflegebedürftigen älteren Menschen lenken. Auch deren Angehörige gehörten dazu. "Alle diese Menschen zu begleiten, sich für sie einzusetzen und ihnen den liebenden Gott in Wort und Tat zu verkünden, ist Aufgabe von Seelsorge und Pastoral."
Bischöfe führen neues Schlagwort ein
Der emeritierte Würzburger Weihbischof Ulrich Boom, Beauftragter für die Seniorenpastoral der Bischofskonferenz, fügte hinzu, es gelte, den Fokus der Altenheimseelsorge auf den Sozialraum hin zu weiten. Das schlage eine Brücke zu jenen Pflegebdürftigen, die zu Hause und nicht in Heimen versorgt würden.
"Im Erzbistum München und Freising werden Seelsorgende der Seniorenpastoral für definierte geografische Räume angewiesen und nicht mehr für spezifische Seniorenheime", erläuterte die dortige Fachreferentin für Demenz, Maria Kotulek. Dadurch ändere sich auch die Herangehensweise.
Die rund 70-seitige Broschüre der Bischöfe analysiert pastorale Bedürfnisse in der Pflege und formuliert Ziele und Perspektiven für Pflege und Seelsorge. Dabei thematisiert sie aktuelle Entwicklungen und Probleme wie den demografischen Wandel, wirtschaftliche Zwänge in der Pflege und Herausforderungen für Pflegende, Gepflegte und Angehörige. Breiten Raum nimmt die Rolle der Kirche in diesem Spannungsfeld ein. (KNA)