Franziskus-Kritiker war am Montag im Vatikan empfangen worden

Medienbericht: Weihbischof Schneider bat um Treffen mit Papst

Veröffentlicht am 23.01.2025 um 11:49 Uhr – Lesedauer: 

Vatikanstadt ‐ Er gilt als einer der schärfsten innerkirchlichen Kritiker von Franziskus: der deutschstämmige Weihbischof von Astana, Athanasius Schneider. Anfang der Woche traf er den Papst im Vatikan. Nun wurden Details der Unterredung bekannt.

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Die Initiative für das kürzliche Treffen von Papst Franziskus mit Weihbischof Athanasius Schneider ging laut einem Medienbericht von dem Papstkritiker selbst aus. Der "National Catholic Register" zitierte am Dienstag aus einer Erklärung des Weihbischofs von Astana in Kasachstan, die dem Medium vorliege. Demnach habe der 63-Jährige selbst um das Treffen gebeten.

"Große Herzlichkeit"

Weiter berichtet der deutschstämmige Schneider, Franziskus habe ihn mit "großer Herzlichkeit empfangen". Die beiden hätten bei ihrer Begegnung "über einige wichtige Themen zum Leben der Kirche gesprochen". Schließlich bittet Schneider die Gläubigen laut der zitierten Erklärung, "für Papst Franziskus zu beten, dass er die Kirche im Glauben bestärken möge" .

Vom Vatikan gab es zunächst keine Angaben zum Inhalt der Begegnung. Das vatikanische Presseamt bestätigte jedoch, dass Franziskus Schneider im Vatikan empfangen habe. Ein Foto zeigt, wie sich beide die Hände schütteln. Das Treffen am Montag war nicht ihre erste Begegnung: Bei seinem Besuch in Kasachstan im September 2022 hatte der Papst zusammen mit anderen Bischöfen der Region auch Schneider getroffen.

Schneider gilt als einer der schärfsten konservativen Kritiker von Franziskus. Oft übt der deutschstämmige Geistliche lautstarke Kritik am Reformkurs und den moraltheologischen Öffnungen des Papstes. Er lehnt unter anderem die Zulassung von wiederverheirateten Geschiedenen zur Eucharistie und die kirchliche Segnung von homosexuellen Paaren ab. (gho)