Medien: Schwere Vorwürfe gegen anglikanischen Bischof von Liverpool
Der anglikanische Bischof von Liverpool, John Perumbalath, weist Vorwürfe sexueller Nötigung gegen ihn zurück. In einer in der Nacht zu Mittwoch veröffentlichten Stellungnahme erklärte der 58-Jährige: "Die in Essex erhobenen Vorwürfe wurden auch von der Polizei untersucht, die keine weiteren Maßnahmen ergriff." Der Sender Channel 4 News hatte zuerst darüber berichtet.
Betroffen sind demnach zwei Frauen. Eine von ihnen wurde laut dem Bericht in der Diözese Chelmsford in Essex, wo der Beschuldigte Bischof von Bradwell war, zwischen 2019 und 2023 bei verschiedenen Gelegenheiten angegriffen. Sie wirft ihm vor, gegen ihren Willen geküsst und angefasst worden zu sein, und erstattete Anzeige. Wegen Mangels an Beweisen wurden die Ermittlungen jedoch eingestellt.
Kirchenspitze soll davon gewusst haben
Bei der zweiten Betroffenen handelt es sich laut Bericht um eine Bischöfin. Details sind aber nicht öffentlich bekannt. Sie soll den Erzbischof von York informiert und Beschwerde eingereicht haben; allerdings nach Ablauf auf einer zwölfmonatigen Frist.
In der Kritik steht deshalb auch Yorks Erzbischof Stephen Cottrell. Dieser soll bei der Ernennung Perumbalaths zum Bischof von Liverpool über die Anschuldigungen informiert gewesen sein. Eine interne Kommission, das National Safeguarding Team sei jedoch zum Schluss gekommen, dass keine anhaltenden Sicherheitsbedenken mehr bestünden.
In der anglikanischen Kirche von England hatte es zuletzt eine Reihe von Missbrauchsfällen gegeben. Zuletzt war Primas Justin Welby als Erzbischof von Canterbury zurückgetreten. Zuvor war er durch einen neuen Untersuchungsbericht schwer belastet worden. Demnach wusste Welby seit 2013 über jahrzehntelangen Missbrauch durch einen Helfer in kirchlichen Jugendcamps Bescheid. Dennoch habe er nichts unternommen, um zur Aufklärung beizutragen. (KNA)