Seine Warnungen vor einem Klimakollaps seien real

Jesuiten aus aller Welt solidarisch mit inhaftiertem Pater Jörg Alt

Veröffentlicht am 09.04.2025 um 14:38 Uhr – Lesedauer: 4 MINUTEN

Nürnberg ‐ Seit 1. April sitzt der Nürnberger Jesuit Jörg Alt im Gefängnis wegen Beteiligung an einer Straßenblockade. Mitbrüder aus aller Welt stellen sich hinter ihn. Und fordern Deutschland auf, mehr für den Klimaschutz zu tun.

  • Teilen:

120 Jesuiten aus aller Welt haben sich solidarisch mit ihrem inhaftierten Nürnberger Mitbruder und Klimaaktivisten Pater Jörg Alt (Foto oben) erklärt. Dessen Warnungen vor einem Klimakollaps seien real, heißt es in einem am Mittwoch bekannt gewordenen Offenen Brief. Klimaschutz sei nicht nur eine humanitäre Notwendigkeit, sondern auch in deutschem Interesse. Alt verbüßt seit 1. April eine 25-tägige Ersatzfreiheitsstrafe. Wegen Beteiligung an einer Straßenblockade von Klimaaktivisten war er zu einer Geldstrafe verurteilt worden, die er nicht zahlen wollte.

"In Deutschland ist Migration derzeit ein heißes Thema in der politischen Debatte", heißt es in dem Brief. "Niemand im Globalen Süden möchte ein 'Klimaflüchtling' werden. Aber wenn die Entwicklung so weitergeht, wie es die Wissenschaft vorhersagt, werden in der zweiten Hälfte dieses Jahrhunderts Hunderte von Millionen Menschen ohne eigenes Verschulden gezwungen sein, ihre angestammten Wohnorte zu verlassen, um zu überleben."

"Emissionen schneller senken"

Die Unterzeichner "sehen Deutschland in der moralischen Verantwortung, seine Emissionen schneller zu senken und den sozial-ökologischen Umbau seiner Wirtschaft voranzutreiben". Schon jetzt lebe Deutschland auf Kosten des Globalen Südens und künftiger Generationen. Als eine der größten Volkswirtschaften der Welt könne es seinen Einfluss nutzen, die Bekämpfung des Klimawandels voranzutreiben. (KNA)