Regisseur Stölzl: Katholizismus und Theater haben viel gemeinsam
Der Münchner Theater-, Opern- und Filmregisseur Philipp Stölzl sieht eine große Schnittmenge zwischen Katholizismus und Theater. "Diese Lust an Bildern und Zauberei – das ist schon sehr mystisch", sagte Stölzl dem "Münchner Merkur" (Freitag). Dazu komme das Angebot einer Jenseitsvorstellung oder der Vorstellung, "da sei etwas, das über uns wacht, ob man das jetzt eine Kraft nennt oder die Mutter Maria oder was auch immer. Das hat etwas sehr Liebevolles." Er selbst sei katholisch aufgewachsen und auch Ministrant gewesen.
In München hat am Samstag im Residenztheater das neue Stück von Franz Xaver Kroetz "Gschichtn vom Brandner Kasper" Premiere. Regie führt der 1967 in München geborene Stölzl, von dem auch das Bühnenbild stammt. Die Inspiration dafür habe ihm der Marienwallfahrtsort Altötting geliefert, berichtete er: "Ich liebe besonders die Gnadenkapelle, die von oben bis unten mit diesen Votivbildern in naiver Malerei voll ist – irre schön!" Hinter jedem dieser tausend Bilder stecke eine faszinierende Geschichte, die davon erzähle, dass es Wunder und das Gute gebe. "Das finde ich anrührend."
Stölzl hat unter anderem Musikvideos mit Rammstein, Madonna und Gianna Nannini gemacht. Außerdem drehte er Filme wie "Der Medicus", "Goethe!" und "Schachnovelle" und war als Regisseur für die Bayerische Staatsoper und die Staatsoper Unter den Linden im Einsatz. (KNA)