Lebhafte Facebook-Debatte über frühen Verkaufsstart von Weihnachtsgebäck

Alle Jahre wieder...

Veröffentlicht am 13.09.2015 um 13:01 Uhr – Von Steffen Zimmermann – Lesedauer: 
Weihnachten

Bonn ‐ Wir haben gefragt - und viele Nutzer haben geantwortet. Die Frage, ob der frühe Verkaufsstart von Weihnachtsgebäck gut oder schlecht ist, wurde auf unserer Facebook-Seite lebhaft diskutiert. Wir fassen einige Argumente zusammen.

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Und wie alle Jahre wieder löst der frühe Verkaufsstart der Weihnachts-Leckereien heftige Diskussionen aus - natürlich auch im Internet. Nachdem katholisch.de am gestrigen Samstag einen Artikel zum Thema veröffentlicht hatte, entwickelte sich auf unserer Facebook-Seite eine lebhafte Debatte, die sogar die gleichzeitig stattfindende Diskussion über den zu Ende gegangenen Gesprächsprozess der Deutschen Bischofskonferenz zahlenmäßig deutlich in den Schatten stellte.

Es mag der christlichen Prägung bei der Mehrheit der katholisch.de-Nutzer geschuldet sein, dass eine Vielzahl der Diskutanten gegen den frühen Verkaufsstart argumentiert. So schreibt Hubert Gottfried Bedbur: "Alles zu seiner Zeit! Ein bisschen Kultur und Tradition sollte man schon aufrechterhalten! Ich kaufe vor Weihnachten nichts von diesen Artikeln!" Ähnlich sieht das auch Rita Schneider: "Lebkuchen gehört für mich zu Weihnachten. Das ist eine Tradition bei uns, und ich möchte sie nicht missen." Schneider beklagt, dass Traditionen und Rituale immer mehr aufgeweicht würden. Dadurch gehe auch ein Stück Halt verloren, so die Facebook-Nutzerin.

Ab wann sollte Weihnachtsgebäck verkauft werden?

Franziska Steffens warnt vor einer Reizüberflutung. Wer immer alles und überall haben könne, dessen Leben werde irgendwann eintönig und langweilig. "Mir gefällt es, bestimmte Speisen nur zu bestimmten Zeiten zu essen", schreibt Steffens. Andere Nutzer nennen konkrete Daten, ab wann sie den Verkauf von Weihnachtsgebäck in Ordnung fänden. Ob 1. Oktober (Sabrina Schuh), Anfang November (Stefan Knaack) oder "Nicht vor dem ersten Advent" (Raimund Donalies) - für viele Nutzer gilt die Devise: je später, desto besser.

Zahlreiche Nutzer, die sich ebenfalls über den frühen Verkaufsstart ärgern, weisen auf die Macht der Verbraucher hin. "Das ist die Nachfrage. Wenn keiner kaufen würde, dann wäre der Weihnachtskram noch nicht in den Regalen", so Nutzer Frank VdlFinke. Und Rainer Hoffmann ergänzt: "Wenn es die Nachfrage so früh nicht geben würde, würde es die Diskussion darüber auch nicht mehr geben. Offensichtlich läuft der Verkauf dieser Waren besser als die meisten glauben können/wollen". Angelika Winterhalter wünscht sich, dass die weihnachtlichen Süßwaren "wie Backsteine im Regal liegen". Dann, so ihre Hoffnung, wäre den Händlern die Verkaufsfläche bald zu schade.

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Aber es gibt natürlich auch zahlreiche Nutzer, die den erfolgten Verkaufsstart für Lebkuchen, Zimtsterne und Co. gut finden. Zum Beispiel Gudrun Roehl: "OK, schuldig: Ich esse Pfefferkuchen und Co. zu gerne, und im September sind sie so schön frisch." Ähnlich argumentiert Andrea Gerl-Wethenbach: "Mir schmeckt es, und jetzt ist es frisch." Vielleicht, so spekuliert sie, sei das auch eine Art Vorfreude auf Weihnachten. Und Suzanne Kettig findet: "Lebkuchen schmeckt das ganze Jahr!!".

Daniel Tillmann wiederum findet die ganze Diskussion um Für und Wider des frühen Verkaufs unnötig. "Herbstgebäck gibt es ab 01.09. und dazu gehört nun mal Lebkuchen, Spekulatius und Co. Wo ist das Problem?? Wir haben in diesem Land wirklich größere Probleme..." Ins gleiche Horn stößt auch Isabell Heinze. "Wer sie kaufen will, soll sie kaufen, wer nicht, lässt's bleiben." Beides ändere jedoch nichts an der Tatsache, dass Weihnachten erst am 25. Dezember sei. Andere Nutzer wiederum mahnen zu mehr Gelassenheit. Man müsse die angebotenen Süßwaren ja nicht kaufen, schreibt Marvin Schäfer, für den klar ist: "Darüber sich aufzuregen bringt nichts."

Die Bedeutung von Advent und Weihnachten neu in Erinnerung rufen

Eine wichtige Rolle in der Diskussion auf der katholisch.de-Facebook-Seite spielt auch der eigentliche Anlass von Weihnachten. "Was", fragt Nils Eschrich, "hat die Geburt unseres Erlösers eigentlich mit Essen zu tun?" Die grundsätzliche Frage sei doch, warum Weihnachten für viele Menschen in der heutigen Zeit eine "rein kommerzielle Angelegenheit" geworden sei. Auch Nutzer Georg Rosenbaum findet es wichtig, die eigentliche Bedeutung der Adventszeit wieder neu in Erinnerung zu rufen. "Früher war dies eine Zeit der Vorbereitung auf das Fest der Geburt des Herrn, das Weihnachtsfest. In der Adventszeit auf Konsum zu verzichten und mehr Zeit für Stille, Gebet und Betrachtung zu verwenden. Dann schmecken die Spekulatius und Lebkuchen zum Weihnachtsfest noch viel besser als jetzt im Frühherbst", ist er überzeugt.

Einen guten Vorschlag, der durchaus das Potential hat, die ganze Diskussion zu beenden, macht zu guter Letzt Gisela Derbogen: "Selber backen! Da steckt dann zwar Arbeit drin, aber man weiß die Zutaten und mir persönlich macht es auch Spaß und meine Kreativität kann ich auch ausleben."

Linktipp: Süße Weihnachten im Spätsommer

In den Supermärkten liegen seit ein paar Tagen die ersten Lebkuchen. Jedes Jahr löst der frühe Verkaufsstart Diskussionen aus. Viele Verbraucher sind vom Weihnachtsgebäck im Sommer genervt, doch die Händler verweisen auf die Nachfrage.
Von Steffen Zimmermann