Schismatische Klarissen ziehen ältere Nonnen aus Belorado ab

Die schismatischen Klarissen von Belorado (Spanien) bereiten sich offenbar auf die Räumung ihres Klosters vor. Laut der spanischen Zeitung "El Confidencial" haben die ehemaligen Nonnen am Montag die fünf älteren Schwestern in Belorado in das Kloster Orduña gebracht. Die fünf zwischen 80 und 100 Jahre alten Schwestern sind pflegebedürftig und haben sich dem Schisma ihrer ehemaligen Gemeinschaft nicht angeschlossen. Anscheinend wollen die Ex-Nonnen damit der Räumung ihres Klosters zuvorkommen, die bislang für den kommenden September angesetzt ist, sofern die Rechtsmittel der Frauen weiterhin keinen Erfolg haben.
Auf ihrem Instagram-Account äußerten sich zwei der ehemaligen Schwestern in der vergangenen Woche zu Medienberichten, laut denen der Umzug der älteren Schwestern unmittelbar bevorstehe. In der Videobotschaft zeigten sie sich zuversichtlich, dass die Räumung keinen Bestand haben werde. "In Bezug auf die älteren Schwestern werden die Entscheidungen getroffen, die für ihr Wohlergehen und ihre Gesundheit am besten geeignet sind, unter Berücksichtigung ihres Willens und ihrer Wünsche", so die Frauen. "Es wurde noch keine Entscheidung getroffen. Im Kloster von Orduña wurden Vorkehrungen getroffen, um möglichen Bedürfnissen gerecht zu werden." Das Erzbistum Burgos, dessen Erzbischof Mario Iceta vom vatikanischen Ordensdikasterium zum Verwalter des Klosters Belorado bestellt wurde, äußerte sich zu den neuesten Entwicklungen noch nicht.
Sorge um die älteren Schwestern
Beobachter berichteten gegenüber "El Confidencial" von "beklagenswerten Zuständen" bei der Verbringung der fünf älteren Schwestern. Ob das Kloster Orduña tatsächlich von den Klarissen von Belorado erworben worden ist, ist unklar. Die Gemeinschaft von Belorado hatte 2020, vor dem Schisma, das ehemalige Klarissenkloster in Orduña erwerben wollen. Anscheinend ist bis auf die Vertragsunterzeichnung und eine Anzahlung von 100.000 Euro auf den Kaufpreis von 1,3 Millionen Euro aber nichts weiteres passiert.
Der Konflikt um die Klarissen von Belorado hat sich in den vergangenen Monaten immer weiter zugespitzt. Im Mai 2024 hatten die Schwestern ein Manifest veröffentlicht, mit dem sie sich von der katholischen Kirche lossagten und erklärten, alle Päpste nach Pius XII. nicht anzuerkennen. Im Laufe des Konflikts schlossen sie sich verschiedenen schismatischen angeblichen Bischöfen an und wurden aufgrund ihres Schismas exkommuniziert. Alle Schlichtungsversuche des Päpstlichen Kommissars Iceta scheiterten. Das Erzbistum Burgos hatte bereits im September Räumungsklage eingereicht, da sich die exkommunizierten Schwestern nach wie vor auf dem Anwesen aufhalten. Ursprünglich war die Räumung für Ende Januar vorgesehen. Nach mehreren Niederlagen vor Gericht steht die Räumung nun voraussichtlich am 12. September an. Als wirtschaftliches Standbein haben die ehemaligen Nonnen in der Zwischenzeit ein Restaurant eröffnet. (fxn)