Von Erzbistum und Stift vor die Tür gesetzt

Ordensfrauen kämpfen um Rückkehr ins Kloster

Veröffentlicht am 21.08.2025 um 12:05 Uhr – Lesedauer: 

Salzburg ‐ Das Erzbistum Salzburg und das Stift Reichersberg haben drei Augustiner-Chorfrauen vor die Tür gesetzt. Nun wehren sie sich gegen die Entscheidung – die Ordensfrauen wollen zurück.

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Drei Augustiner-Chorfrauen wehren sich gegen die Entscheidung von Kirche und Orden, ihr Kloster im Schloss Goldenstein bei Salzburg verlassen zu müssen. Das Erzbistum Salzburg und das Stift Reichersberg hatten den Ordensfrauen im Alter von 81 bis 88 Jahren zwar ein lebenslanges Wohnrecht zugesichert, dies jedoch an die Bedingung "solange gesundheitlich sowie geistlich vertretbar" geknüpft, wie die "Passauer Neue Presse" am Donnerstag berichtet.

Nach Krankenhausaufenthalten seien die Ordensfrauen Bernadette (88), Regina (86) und Rita (81) im Dezember 2023 in das Caritas-Seniorenheim Kahlsperg bei Hallein gebracht worden. "Wir konnten nicht mehr in unsere Räume zurück, die Schlösser wurden ausgetauscht, wir hatten keinen Zugang mehr zu unseren Habseligkeiten", so Schwester Bernadette.

Auch Romy Schneider besuchte Ordensschule

Die drei Frauen hatten jahrzehntelang die katholische Mittelschule Schloss Goldenstein geleitet und unterrichtet, die auch von "Sissi"-Darstellerin und Schauspielerin Romy Schneider besucht wurde. Nachdem die kleine Gemeinschaft Anfang 2024 aufgelöst worden war, erhielten die Erzdiözese Salzburg und das Stift Reichersberg die Verantwortung für Schule und Kloster.

Propst Markus Grasl, als päpstlicher Kommissär zuständig für den Orden, verteidigte die Entscheidung. Angesichts von Alter, Gesundheitszustand und baulicher Mängel im Kloster sei ein selbstständiges Leben dort nicht mehr vertretbar gewesen. Unterstützung erhielt er von der Österreichischen Ordenskonferenz: "Der gewählte Heimplatz ist nicht irgendein Heim, sondern eine Einrichtung der Halleiner Franziskanerinnen. Damit ist gewährleistet, dass die Schwestern nicht nur professionelle Pflege und Betreuung erhalten, sondern auch ihr geistliches und spirituelles Ordensleben weiterführen können", so die Generalsekretärin der Ordenskonferenz, Christine Rod. (KNA)