Übergabe der Untersuchung an Bischof Meier

Missbrauchsstudie für das Bistum Augsburg wird vorgestellt

Veröffentlicht am 21.10.2025 um 12:58 Uhr – Lesedauer: 

Augsburg ‐ Wie war es in der Vergangenheit um sexuellen Missbrauch im Bistum Augsburg bestellt? Und wer trug wofür Verantwortung? Antworten auf diese Fragen gibt eine Studie – die schon sehr bald erscheint.

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Für das Bistum Augsburg soll am 30. Oktober eine Missbrauchsstudie vorgestellt werden. Das teilte die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs in der Diözese am Dienstag mit. Deren Mitglieder haben demnach die Studie selbst erarbeitet. Bei der geplanten Pressekonferenz im Augsburger Haus Petrus Canisius erfolge auch die offizielle Übergabe der Untersuchung und der daraus hergeleiteten Empfehlungen an Bischof Bertram Meier.

Gegenstand der Untersuchung war eine "vertiefte Auswertung des der MHG-Studie zugrundeliegenden Datenbestandes für das Bistum Augsburg unter besonderer Berücksichtigung der Verantwortlichkeiten", wie es hieß. In einem Anhang würden die im Bistum Augsburg nach Redaktionsschluss der MHG-Studie (Mai 2017) bekannt gewordenen Fälle sexualisierter Gewalt dargestellt. Die Kommission will ihre Studie nach eigenen Angaben nach der Pressekonferenz auf der Internetseite www.aufarbeitungskommission-augsburg.info veröffentlichen.

Weitere Untersuchung erwartet

Die MHG-Studie war ein Forschungsprojekt, das die Deutsche Bischofskonferenz (DBK) in Auftrag gegeben hatte, um das Ausmaß des sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche in Deutschland zu ermitteln. Das Kürzel MHG steht für die Standorte der Forschungsinstitute in Mannheim, Heidelberg und Gießen. Mehr als 38.000 Personalakten von Klerikern aus den Jahren 1946 bis 2014 wurden dabei überprüft. Den 1.670 potenziellen und tatsächlichen Tätern stehen mindestens 3.677 Kinder und Jugendliche gegenüber, die von sexuellem Missbrauch betroffen waren. Die Untersuchung wurde am 25. September 2018 veröffentlicht.

Die Unabhängige Kommission zur Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs im Bistum Augsburg arbeitet seit Juni 2021 und hat seither mehrere Jahresberichte veröffentlicht. Über die jetzt angesetzte Veröffentlichung hinaus soll 2026/27 eine Untersuchung von Psychologen der Ludwig-Maximilians-Universität München zu "Sexualisierter Gewalt an Minderjährigen im Kontext der katholischen Kirche im Bistum Augsburg" publiziert werden. – Die Diözese Augsburg ist mit 13.665 Quadratkilometern Fläche und etwa 1,13 Millionen Katholiken das zweitgrößte der sieben (Erz-)Bistümer in Bayern. (KNA)