Allerheiligen und -seelen: So viele Deutsche planen Friedhofsbesuch

Fast jede und jeder zweite Deutsche möchte in den kommenden Tagen einen Friedhof besuchen: Das zeigt eine am Donnerstag veröffentlichte Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov für die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA). 13 Prozent planen einen Gang auf einen Friedhof an Allerheiligen (Samstag), 3 Prozent an Allerseelen (Sonntag), 7 Prozent an beiden Tagen. Ein Viertel der Befragten gab an, einen anderen Tag rund um die beiden Feiertage für einen Friedhofsbesuch im Blick zu haben.
43 Prozent besuchen nach eigenen Worten nie Friedhöfe. Unterschiede zeigen sich auch regional: Während im Westen 15 Prozent an Allerheiligen auf einen Friedhof gehen wollen, haben dies im Osten nur etwa halb so viele (8 Prozent) vor. Zudem sind unter den Älteren mehr Friedhofsgängerinnen und -gänger: In der Altersgruppe 55 plus wollen über die Hälfte (53 Prozent) einen der kommenden Tage dafür nutzen; unter den jüngsten Befragten (18 bis 24 Jahre) planen dies nur 41 Prozent. Repräsentativ befragt wurden laut Angaben 2.874 Personen ab 18 Jahren.
Rituale des Gedenkens haben sich verändert
An Allerheiligen gedenken Katholikinnen und Katholiken der Verstorbenen. Ursprünglich ist der 1. November jedoch kein Tag des Totengedächtnisses, sondern ein Fest für alle – auch die unbekannten – Heiligen. Eigentlicher Totengedenktag ist der 2. November, das Fest Allerseelen. Doch da Allerheiligen in einigen Ländern Feiertag ist, hat es sich durchgesetzt, an diesem Tag schon die Friedhöfe zu besuchen und die Gräber zu segnen.
In fünf Bundesländern ist Allerheiligen ein gesetzlicher Feiertag: in Bayern, Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und im Saarland. Eher protestantisch geprägte Bundesländer haben am Freitag einen Feiertag, nämlich den Reformationstag. Er gilt in Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein. (KNA)