Erzbistum bittet um Gebete

Kardinal Dominik Duka schwer erkrankt

Veröffentlicht am 03.11.2025 um 16:26 Uhr – Lesedauer: 

Prag ‐ Das Erzbistum Prag bittet um Gebete für seinen emeritierten Erzbischof, den 82-jährigen Kardinal Dominik Duka. Er liege in ernstem Zustand in einem Krankenhaus in der tschechischen Hauptstadt.

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Der frühere Prager Erzbischof, Kardinal Dominik Duka (82), wird in der Klinik behandelt. Wie das Erzbistum Prag am Montag auf der Plattform "X" mitteilte, wurde Duka am Samstag erneut ins Zentrale Militärkrankenhaus in Prag gebracht. Sein Zustand sei ernst. Das Bistum bittet um Gebete für Tschechiens einzigen Kardinal. Weitere Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt.

Erst am Donnerstag war Duka nach einem rund dreiwöchigen stationären Aufenthalt aus dem Krankenhaus entlassen worden. Anfang Oktober musste er operiert werden. Danach dankte er auf "X" allen, die ihn durch Gebete unterstützt hätten, und erklärte: "Es gab Momente, in denen ich dachte, dass wir uns verabschieden müssen; aber dank Gott, den Ärzten und Euch setzen wir unsere gemeinsame Wallfahrt mit Hoffnung in Richtung Horizont fort, der Jesus Christus ist."

Geheim geweiht

Duka wurde am 26. April 1943 in Hradec Kralove (Königgrätz) geboren. 1968 trat er geheim in den Dominikanerorden ein und wurde 1970 zum Priester geweiht. Nachdem ihm die Kommunisten die Erlaubnis zum Dienst als Priester entzogen hatten, arbeitete er 15 Jahre als Zeichner in der Fabrik des Autoherstellers Skoda in Plzen (Pilsen). Zugleich war er insgeheim weiter für seinen Orden tätig.

Von 1986 bis 1998 leitete Duka schließlich als Provinzial den Dominikanerorden in Böhmen und Mähren. 1998 ernannte Papst Johannes Paul II. ihn zum Bischof seiner Heimatstadt Hradec Kralove. Im Februar 2010 berief ihn Benedikt XVI. zum Erzbischof von Prag. Zwei Monate später wählten ihn die tschechischen Bischöfe zu ihrem Vorsitzenden. 2012 nahm ihn Benedikt ins Kardinalskollegium auf.

Zu viel Nähe von Kirche und Staat?

Mit Erreichen der für Bischöfe vorgeschriebenen Altersgrenze von 75 Jahren im April 2018 bot Duka Papst Franziskus seinen Amtsverzicht an. Zuvor hatten etwa 100 katholische Laien den Papst in einem Brief aufgefordert, den Erzbischof nicht länger im Amt zu belassen. Sie beklagten eine Neigung "zu Nationalismus und zu Rechtsextremen", eine "unkritische Unterstützung des islamophoben Präsidenten Milos Zeman" sowie eine zu große Nähe von Kirche und Staat.

Franziskus beließ Duka indes bis 2022 im Amt des Prager Erzbischofs. Nachfolger wurde Jan Graubner (77), zuvor 30 Jahre lang Erzbischof von Olmütz (Olomouc). (KNA)