Hells-Angels-Denkmal auf Friedhof empört – Bistum schaltet sich ein
Das Hells-Angels-Denkmal, das vor kurzem auf dem katholischen Friedhof Saint-Basile-le-Grand in Québec in Kanada aufgestellt wurde, sorgt für Empörung. Wie die kanadische Tageszeitung "La Presse" am Dienstag berichtete, hat die überraschende Präsenz dieses Grabmals mit dem Logo des Motorradclubs viele Fragen unter den Gläubigen und Friedhofsbesuchern aufgeworfen. "Das ist empörend" und "das ist Einschüchterung", sagten anonyme Quelle gegenüber der französischsprachigen Zeitung.
"Auch das Bistum Saint-Jean-Longueuil teilt diese Empörung", heißt es am Dienstag in einer offiziellen Pressemitteilung der Diözese. "Die auf dem Denkmal eingravierten Inschriften stellen ein Element dar, das den spezifischen Charakter eines katholischen Friedhofs untergräbt und gegen Friedhofsordnungen verstößt." Laut der Diözese ermöglicht diese Regelung die Entfernung solcher Gegenstände.
Grabstelle ist seit Jahrzehnten im Besitz der Hells Angels
Die Hells Angels besitzen die Grabstelle auf dem Friedhof seit Jahrzehnten, doch erst in der letzten Woche stellten sie dem Bericht zufolge das Denkmal dort auf. Bisher sei kein Name in den Stein eingraviert. Das auf den Stein geprägte Logo der Motorradgruppe zeigt einen großen geflügelten Totenkopf, darunter steht "Hells Angels MC South". Die anderen Gräber des Friedhofs sind Familien und keinen Organisationen gewidmet.
Seit 1977 sind die Hells Angels in Québec aktiv und haben dort über Jahrzehnte hinweg durch Gewalt und organisierte Kriminalität Schlagzeilen gemacht. Erst im vergangenen Monat wurde ein Mitglied der Hells Angels im Großraum Québec wegen Mordes an der Mutter eines Angehörigen einer rivalisierenden Bande angeklagt. Wie mit Mitgliedern des organisierten Verbrechens umgegangen werden soll, ist seit langem ein Streitpunkt innerhalb der Kirche. (jlo)
