Goldenstein-Schwestern dürfen bleiben! Propst macht Lösungsvorschlag
Die drei betagten Augustiner-Chorfrauen von Goldenstein dürfen weiter in ihrem angestammten Kloster leben. Das ist der Kern eines Lösungsvorschlags, den der vom Vatikan eingesetzte Obere der Schwestern, der Reichersberger Propst Markus Grasl (rechts im Bild), am Freitag vorgelegt hat. "Ich bin weiterhin der Meinung, dass die Schwestern in einem Pflegeheim umfassend betreut werden würden, nehme aber den Wunsch der drei sehr ernst und möchte als Ordensoberer, dem das Wohl der Schwestern selbstverständlich absolut wichtig ist, eine Möglichkeit für die weitere Zukunft bieten", so Grasl.
Der Vorschlag, der nun den Schwestern vorgelegt wird, wurde den Angaben zufolge nach intensiven Gesprächen mit Rom und der Erzdiözese Salzburg erarbeitet. Er sieht vor, dass die drei Schwestern bis auf Weiteres im Kloster wohnen dürfen und die für ein geistlich-spirituelles Leben im Kloster notwendige Klausur wiederhergestellt wird. Ein Ordenspriester aus dem Augustinerchorherren-Stift Reichersberg soll für die geistliche Begleitung der Schwestern zur Verfügung stehen. Eine 24-Stunden-Pflege und ärztliche Versorgung wird sichergestellt. Für den Notfall sollen Plätze im Pflegeheim Elsbethen in Sichtweite des Klosters bereitstehen. Außerdem will sich der Propst um nötige Umbauarbeiten im Kloster kümmern.
Instagram-Kanal bald Geschichte?
Der Vorschlag in der Pressemitteilung nennt "Hauptpunkte" werden Gegenüber katholisch.de erläuterte der Sprecher des Propstes, dass auch ein Ende des erfolgreichen Instagram-Kanals erforderlich sei. "Der Instagram-Kanal trägt ein Bild von Ordensleben in die Öffentlichkeit, das der Realität vom Leben in klösterlicher Gemeinschaft nicht entspricht, auch wenn der Kanal zahlreiche Follower hat", so der Sprecher. Außerdem müssten alle juristischen Schritte der Schwestern gegen den Propst beendet werden.
Durch diese Maßnahmen sei die Zukunft der Schwestern sichergestellt: "Ich wünsche mir, dass die Schwestern den von mir skizzierten Weg akzeptieren und hoffe, dass wieder ein geregeltes Ordensleben in Goldenstein Realität ist." Der Vorschlag soll heute den Helferinnen der Schwestern übergeben werden. Seine Initiative verbindet der Propst mit einem Dank an die Menschen, die die Schwestern seit ihrem Wiedereinzug ins Kloster unterstützt haben. Sie seien weiterhin als Gäste im Kloster willkommen, auch wenn ihr Einsatz nicht mehr nötig sei.
Spenden und Bucherlöse für soziales Projekt verwenden?
Nach Auffassung des Propstes wären die von den Schwestern angenommenen Spenden und die Erlöse aus ihrem Buch mit der nun angebotenen Lösung nicht mehr für den Lebensunterhalt und das Kloster erforderlich. "Den Schwestern war die Ausbildung junger Mädchen und Frauen besonders wichtig, deshalb die Idee, die Spenden einem solchen Projekt zukommen zu lassen, da die Schwestern – wie bisher – vom Kloster Goldenstein alle notwendigen Finanzmittel gestellt bekommen", so Grasl.
Der Fall der drei Schwestern ist seit September in den Medien: Die drei Ordensfrauen waren im September aus einem Caritas-Altersheim ausgezogen und hatten sich anschließend mit Hilfe eines Schlüsseldienstes Zugang zu ihrem ehemaligen Kloster verschafft. Das Kloster Goldenstein war 2022 in den Besitz des Erzbistums Salzburg und des österreichischen Chorherrenstifts Reichersberg übergegangen. Mittlerweile haben sich die drei Schwestern ein breites Netzwerk aufgebaut, das sie in ihrem von ihnen besetzten alten Kloster unterstützt. (fxn)
Ergänzt um 11.45 Uhr um weitere Auskünfte. (3. Absatz neu)
