Erdbeben in Afghanistan und Pakistan fordert mindestens 400 Todesopher

"Tief empfundene Solidarität"

Veröffentlicht am 27.10.2015 um 17:30 Uhr – Lesedauer: 
Naturkatastrophe

Kabul/Islamabad  ‐ Nach dem schweren Erdbeben im Hindukusch ist die Zahl der Toten auf über 400 gestiegen. Während Caritas International rund 50.000 Euro Soforthilfe bereitgestellt hat, betet Papst Franziskus für die Opfer der Katastrophe.

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Auch lokale Helfer des Deutschen Roten Kreuzes versuchen, die Menschen mit dem Nötigsten zu versorgen. "Viele Dörfer sind von der Kommunikation abgeschnitten", sagte der stellvertretende Teamleiter Internationale Zusammenarbeit im DRK-Generalsekretariat, Christian Hörl. Die Menschen in der Region fürchteten Nachbeben. Viele Häuser sind durch das Erdbeben unbewohnbar geworden. "Es müssen schnell Hilfsgüter in die betroffenen Regionen gebracht werden, um die Obdachlosen vor der Kälte zu schützen", sagte Hörl. Doch Schnee und starke Regenfälle behinderten die Rettungsarbeiten.

Das Epizentrum des Bebens lag rund 82 Kilometer südöstlich der afghanischen Stadt Faisabad im Hindukusch. Auch die an Afghanistan angrenzenden Gebiete Pakistans habe den Angaben zufolge schwere Schäden und zahlreiche Tote zu beklagen. Pakistanische Behörden schätzten die Zahl der Opfer zunächst auf etwa 200; weitere würden unter den Trümmern erwartet.

Caritas spendet - Papst betet für Opfer

Caritas International hat nach eigenen Angaben 50.000 Euro für Soforthilfe bereitgestellt. Zwei Erkundungsteams seien bereits auf dem Weg in die besonders betroffenen Regionen. Benötigt würden vor allem Decken und Planen gegen Regen, Schnee und Kälte. "Wieder einmal ist die Region von einer schweren Naturkatastrophe getroffen worden", sagte der Referatsleiter Asien bei Caritas International, Reinhard Würkner. "Wir werden den Menschen jetzt möglichst schnell und unbürokratisch helfen." Die Organisation sei bereits seit Jahren in den nun betroffenen Ländern aktiv und könne auf ein Netzwerk einheimischer Helfer bauen.

Unterdessen hat Papst Franziskus den Opfern des Erdbebens seine "tief empfundene Solidarität" ausgedrückt. Der Argentinier sei "tief betrübt über den tragischen Verlust so vieler Leben" und bete für die Opfer, die Verletzten und die Vermissten, heißt es in einem am Dienstag veröffentlichten Beileidstelegramm von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin an den Nuntius in Pakistan, Erzbischof Ghaleb Bader. Den Angehörigen, Rettungskräften und Behörden übermittelte Franziskus "Trost und Stärke". (bod/KNA/dpa)