Papst verurteilt Anschlag in Mali
Zugleich bekundete Franziskus seine Trauer über die Opfer der Geiselnahme in Bamako und sagte allen Betroffenen seine Solidarität und göttlichen Segen zu. Er bete zudem für eine "Bekehrung der Herzen" sowie für den Frieden. Unterzeichnet ist das Schreiben an Erzbischof Jean Zarbo von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin.
Nach der Geiselnahme forderte der Erzbischof von Bamako internationale Hilfe zur Bekämpfung der hohen Jugendarbeitslosigkeit. Um den Terrorismus einzudämmen, müsse die Staatengemeinschaft vor allem Bildung und Arbeitsplätze für Jugendliche fördern, sagte Jean Zerbo dem Sender "Radio Vatikan". Andernfalls würden sie zur "Beute" der radikalen Islamisten.
Papst will kommende Woche Zentralafrika besuchen
Islamistische Terroristen hatten am Freitag das Radisson-Hotel in Bamako überfallen und 170 Geiseln genommen. Malische Sicherheitskräfte stürmten das Hotel nach neun Stunden. Die Geiseln stammten aus 14 Nationen. Nach vorläufigen Angaben der UN-Mission in Mali vom Samstag gab es mindestens 22 Tote und zahlreiche Verletzte. Zu dem Anschlag bekannten sich die beiden radikalen islamistischen Gruppierungen al-Murabitun (die Wächter) und der maghrebinische Ableger der Terrororganisation Al-Kaida (Aqmi).
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Beim Angelus-Gebet am Sonntagmittag auf dem Petersplatz bat der Papst um Gebet für Afrika um Frieden und Wohlstand. Zugleich machte er deutlich, dass er an seinem geplanten Besuch vom 25. bis 30. November nach Kenia, Uganda und in die Zentralafrikanische Republik festhält. Vom Besuch in Zentralafrika hatten ihm Sicherheitsexperten abgeraten. Es handelt sich um eines der ärmsten und gefährlichsten Länder der Welt. Seit fast drei Jahren herrscht dort Bürgerkrieg.
Erhöhte Sicherheitskontrollen auf dem Petersplatz
Das traditionelle Angelus-Gebet fand nach einer Warnung vor islamistischen Anschlägen in Italien unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen statt. Vor dem weiträumig abgesperrten Petersplatz bezogen italienische Polizisten mit Maschinenpistole und schusssicheren Westen Position. Die Einlasskontrollen wurden erheblich verschärft.
Polizisten durchsuchten schon auf dem Vorplatz Taschen und Rucksäcke der Gebetsteilnehmer. An den Eingängen zum Petersplatz gab es eine weitere Kontrolle. Für das Betreten des vorderen Teils war wie üblich das Passieren eines Metalldetektors erforderlich. Vor dem Petersplatz bildeten sich lange Warteschlangen. Nach vatikanischen Angaben kamen mehr als 30.000 Menschen zum Angelus-Gebet. Damit gab es keinen spürbaren Rückgang der Teilnehmerzahl. (luk/KNA)
22. November 2015, 13:55 Uhr: Um die Sicherheitsvorkehrungen auf dem Petersplatz ergänzt