"Wir leben zusammen, wir sind Brüder"
Im von Terror und Ausnahmezustand geprägten Frankreich haben französische Muslime in einem symbolischen Akt in Lens Gottesdienste von Christen am Heiligabend bewacht. "Wir leben zusammen, wir sind Brüder", begründete Hachim El Jazouli die Aktion am Donnerstagabend. "Und wir sitzen alle im selben Boot." Wenn es Anschläge gebe, "dann töten sie uns alle zusammen".
Besucher eines Gottesdienstes in der nordfranzösischen Stadt zeigte sich im Sender iTélé beeindruckt von der Solidarität. Am Ende der Andacht gab es Applaus für die symbolischen Schützer.
Mit Blick auf die Weihnachtstage hatte die Regierung nach den Pariser Terroranschlägen vom 13. November besonders strikte Sicherheitsregeln für Kirchen und Gotteshäuser angekündigt. Innenminister Bernard Cazeneuve versprach Religionsvertretern, alles zu tun, damit die Sicherheit gewährleistet sei. Ähnlich wie bei anderen Veranstaltungen wurden unter anderem Kontrollen an den Eingängen empfohlen. In Paris waren Uniformierte vor vielen Gotteshäusern und Gebetsräumen präsent.
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Bereits nach den Anschlägen in Paris im Januar auf das Satiremagazin "Charlie Hebdo" und einen koscheren Supermarkt war die Sicherheit vor zahlreichen religiösen Einrichtungen in Frankreich teils drastisch erhöht worden. Die Präsenz von Polizei und Militär wurden verstärkt.
Muslimische Organisaionen unterstützen Sicherheitskräfte in Indonesien
Auch in Indonesien haben Muslime christliche Gottesdienste beschützt. "Wir haben Heiligabend und den ersten Weihnachtstag in aller Ruhe unter starkem Polizeischutz gefeiert", sagte Theophilus Bela am Freitag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Jakarta. "Die Jugendorganisationen von Nahdlatul Ulama und Muhammadiyah haben unsere Kirchen gut bewacht", fügte der katholische Generalsekretär des indonesischen Komitees für Religionen für den Frieden hinzu.
Nahdlatul Ulama und Muhammadiyah sind die größten islamischen Massenorganisationen Indonesiens mit jeweils über 30 Millionen Mitgliedern. Die muslimischen Gruppen unterstützten Polizei und Armee, die in diesem Jahr mit einem Großaufgebot von mehr als 150.000 Mann in ganz Indonesien mehr als 33.000 Kirchen vor Anschlägen radikaler und terroristischer Gruppen schützten. (dpa/KNA/fxn)