Vatikan bestätigt Gespräche mit China
Zwischen Peking und dem Heiligen Stuhl bestehen seit 1951 keine diplomatischen Beziehungen. Nach mehreren erfolglosen Anläufen hatte Papst Benedikt XVI. 2007 mit einem offenen Brief an die chinesischen Katholiken, der auch ein Dialogangebot an die politische Führung enthielt, für neue Bewegung gesorgt.
Papst Franziskus hat seit seinem Amtsantritt diese Kontakte forciert. Strittig ist dabei insbesondere die Ernennung von Bischöfen, die in der katholischen Kirche dem Papst obliegt, was Peking jedoch als Einmischung in interne Angelegenheiten bezeichnet. Wiederholt setzten die staatlichen Behörden ihnen genehme Kandidaten ohne Einwilligung Roms ein, mitunter auch trotz ausdrücklicher Warnung. In jüngster Zeit erfolgten die meisten Ernennungen jedoch einvernehmlich.
Botschafteraustausch noch in diesem Jahr?
Manche Beobachter spekulieren nach einer jüngsten Verhandlungsrunde Ende Januar, dass der Vatikan und die Volksrepublik möglicherweise noch in diesem Jahr Botschafter austauschen könnten. Das Problem der Bischofsernennungen könnte demnach dadurch gelöst werden, dass Peking dem Papst vorab eine Liste von genehmen Kandidaten vorlegt.
Für Fortschritte in den bilateralen Beziehungen soll insbesondere der seit Ende 2013 amtierende Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin zuständig sein. Dieser hatte bereits unter Benedikt XVI. Verhandlungen in China geführt und sich nun für deren Intensivierung stark gemacht. (KNA)