Franziskus bittet um Gebet für anstehende Reise
Der Papst startet am Freitag zu einer sechstägigen Pastoralreise nach Mexiko. Auf dem Hinflug legt er für dreieinhalb Stunden einen Zwischenstopp auf Kuba ein, wo er mit dem Moskauer Patriarchen Kyrill I. zusammentrifft. Es ist das erste Treffen eines römischen Papstes mit dem Oberhaupt der russischen Orthodoxie überhaupt. Die Begegnung soll am Freitagabend (Nachmittag Ortszeit) auf dem Flughafen der kubanischen Hauptstadt Havanna stattfinden.
Einladung an den Patriarchen steht seit 2009
Kyrill beginnt seine zwölftägige Lateinamerika-Reise bereits an diesem Donnerstag auf Kuba. Eigentlicher Anlass des Kuba-Besuchs ist nach Angaben des Moskauer Patriarchats der 45. Jahrestag der Weihe der ersten russisch-orthodoxen Kirche in Havanna. Auf dem Programm stehen zudem Begegnungen mit Revolutionsführer Fidel Castro und dessen Bruder, dem derzeitigen Staatspräsidenten Raul Castro. Dieser hatte Kyrill bereits 2009 nach Kuba eingeladen, wo nach Kirchenangaben rund 15.000 russischsprachige orthodoxe Christen leben.
Linktipp: Eine Begegnung auf Augenhöhe
Warum ist das geplante Treffen zwischen Papst Franziskus und Patriarch Kyrill I. historisch? Wieso kam es bislang nicht dazu? Und warum begegnen sich die beiden ausgerechnet auf Kuba? Wir beantworten einige Fragen zum Treffen der Kirchenoberhäupter.Papst Franziskus wird nach der Unterredung mit dem orthodoxen Patriarchen und der Unterzeichnung einer gemeinsamen Erklärung noch in der Nacht auf Samstag (Nachmittag kubanischer Ortszeit) nach Mexiko weiterreisen. Für den letzten Tag seiner Reise am nächsten Mittwoch ist die Feier eines Gottesdienstes in Ciudad Juarez geplant. An dieser sollen auch die Eltern von 43 vermissten Lehramtsstudenten teilnehmen. Am 26. September 2014 waren die Studenten entführt und vermutlich ermordet worden. Die Hintergründe der Tat sind bis heute nicht vollständig aufgeklärt. Auf Wunsch des Vatikan habe man beim Gottesdienst drei Plätze in der vordersten Reihe für Vertreter der Angehörigen reserviert, berichteten lokale Medien (Dienstag). Ein persönliches Treffen mit Franziskus sei hingegen nicht geplant.
Papst eröffnet neue Alitalia-Linie
Die Reise des Papstes nach Mexiko nimmt die italienische Fluggesellschaft Alitalia zum Anlass, eine neue Direktverbindung zwischen Rom und Mexiko-City zu eröffnen. Die Destination ergänzt die bisherigen Lateinamerika-Ziele des Unternehmens - Rio de Janeiro, Sao Paulo, Buenos Aires und Santiago de Chile - und soll von Juni an dreimal wöchentlich angeflogen werden. Im Linienverkehr sollen Maschinen mit insgesamt 293 Plätzen in den Klassen Business, Premium Economy und Economy eingesetzt werden. Eine First Class fehlt auch bei der Reise von Franziskus, die als Charterflug durchgeführt und durch mitreisende Journalisten finanziert wird. (kim/KNA)