Rückzug auf Zeit
Vor dem EU-Gipfel zur Flüchtlingskrise unterstützte der Papst die Einrichtung humanitärer Korridore für Flüchtlinge nach Europa. Zum Abschluss des Angelus-Gebets lobte er am Sonntag eine ökumenische Initiative, die 1.000 Flüchtlingen eine sichere und legale Einreise nach Italien ermöglicht. Dies sei ein "konkretes Zeichen des Einsatzes für den Frieden und das Leben", wofür er seine Bewunderung ausdrücken wolle, so Franziskus. Ein humanitärer Korridor helfe Personen, die vor Krieg und Gewalt flöhen, insbesondere Kindern, Kriegswitwen und Alten.
Italien ermöglicht auf die Initiative hin Flüchtlingen aus Syrien und nordafrikanischen Ländern die legale Einreise. Sie sollen in Marokko, dem Libanon und Äthiopien Visa erhalten, um die gefährliche Fahrt über das Mittelmeer zu vermeiden. Organisatoren sind die katholische Gemeinschaft Sant'Egidio, der "Verband der Evangelischen Kirchen Italiens" und die italienischen Waldenser in Zusammenarbeit mit dem italienischen Innen- und Außenministerium.
Papst würdigt ermordete Ordensfrauen als Märtyrerinnen
Ebenfalls nach dem Angelus-Gebet würdigte Franziskus die vier im Jemen ermordeten Mutter-Teresa-Schwestern als Märtyrerinnen. Diese Ordensfrauen hätten ihr Blut für die Kirche gegeben. Sie seien nicht nur die Opfer ihrer Angreifer geworden, sondern auch Opfer einer "Globalisierung der Gleichgültigkeit". Franziskus betete für sie sowie für die weiteren zwölf Opfer und deren Familien: "Mutter Teresa begleite diese ihre Töchter und Märtyrer der Nächstenliebe ins Paradies, und trete bei Gott ein für Frieden und den heiligen Respekt vor dem menschlichen Leben."
Linktipp: Papst verurteilt Ermordung von Ordensfrauen
Mutmaßliche Dschihadisten haben im Jemen ein von den Mutter-Teresa-Schwestern betriebenes Seniorenheim angegriffen und insgesamt 16 Menschen ermordet, darunter auch vier Ordensfrauen. Papst Franziskus ruft nun in einem Telegramm zum Gewaltverzicht auf.Mutmaßliche Dschihadisten hatten am Donnerstag in der jemenitischen Hafenstadt Aden ein von den Schwestern betriebenes Seniorenheim angegriffen und insgesamt 16 Menschen ermordet. Papst Franziskus hatte bereits am Sonntag die Tat in einem Beileidstelegramm an den Orden als "Akt der Sinnlosigkeit und der teuflischen Gewalt" verurteilt.
Papst erklärt sich solidarisch mit Katholiken in der Ukraine
Angesichts des andauernden Konflikts in der Ukraine sagte der Papst der griechisch-katholischen Kirche im Land seine Unterstützung im Land zu. Er erneuere seine "Solidarität mit den Hirten und Gläubigen" in dem Maße, wie sie sich in "dieser schwierigen von den Qualen des Kriegs gekennzeichneten Zeit" dafür einsetzten, "die Leiden der Bevölkerung zu lindern und Wege des Friedens zu finden", heißt es in einer am Sonntag veröffentlichten Botschaft an den Großerzbischof von Kiew, Swjatoslaw Schewtschuk.
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Zugleich würdigt Franziskus darin Glaubensstärke und Papsttreue der griechisch-katholischen Kirche während der Unterdrückung in der kommunistischen Ära. Franziskus hatte Schewtschuk und die Ständige Synode der griechisch-katholischen Kirche in der Ukraine am Samstag zu einer Privataudienz im Vatikan empfangen. Zum Inhalt des Gesprächs machte der Vatikan keine Angaben.
Für fünf Tage aus dem Vatikan nun wenig zu hören sein: Die Exerzitien beginnen jeweils morgens um 7.30 Uhr mit einem Lobgesang, um 9.30 Uhr folgt eine erste Meditation und die Feier der Heiligen Messe. Nach einer Pause beginnt dann jeweils um 16 Uhr die zweite Meditation. Den Abschluss bilden abends weitere Eucharistische Anbetungen und Vespergebete.
Geleitet werden die Einkehrtage in einem geistlichen Tagungshaus in diesem Jahr von dem italienischen Priester, Theologen und TV-Kommentator Ermes Ronchi. Im Mittelpunkt der geistlichen Übungen sollen zehn Fragen stehen, die dem Neuen Testament entnommen sind. Während der Fastenexerzitien verzichtet der Papst auf Audienzen; auch die Generalaudienz auf dem Petersplatz fällt am Mittwoch aus. Die Exerzitien enden am Freitag mit einer Meditation. (luk/KNA)