Thailänder geht nach Millionen-Diebstahl bis zum Lebensende ins Kloster

Nach Diamantenstreit: Dieb wird Mönch

Veröffentlicht am 17.03.2016 um 12:59 Uhr – Lesedauer: 
Kriminalität

Bangkok ‐ Der Dieb im Zentrum eines seit mehr als 25 Jahren schwelenden Diamantenstreits zwischen Saudi-Arabien und Thailand macht wieder Schlagzeilen: diesmal, weil er vor lauter Gewissensbissen dem weltlichen Leben abschwört und Mönch wird.

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Wegen des spektakulären Falls von 1989 hat Saudi-Arabien bis heute keinen Botschafter mehr nach Thailand entsandt. Die Tat habe sein ganzes Leben zerstört, sagte der Dieb, Kriangkrai Techamong, am Donnerstag. Er gehe nun bis an sein Lebensende ins Kloster, um zu büßen.

Der Thailänder Kriangkrai war Putzmann im Palast eines Prinzen in Saudi-Arabien, als er 1989 dort Juwelen im Wert von mehr als 17 Millionen Euro stahl. Er floh nach Thailand und wurde kurze Zeit später festgenommen. Die thailändische Polizei stellte den Großteil der Beute sicher und brachte sie zurück. Der Prinz aber war entsetzt: nach seiner Darstellung waren die zurückgegebenen vermeintlichen Diamanten alles wertlose Klunker. Die thailändische Polizei wies das zurück.

Drei saudische Diplomaten, die die echten Juwelen aufspüren wollten, wurden 1990 in Bangkok ermordet, ein Geschäftsmann verschwand. Saudi-Arabien argwöhnte, das höchste thailändische Kreise in den Komplott verwickelt seien. 2014 wurden vier Verdächtige, darunter ein Polizist, aus Mangel an Beweisen freigesprochen. Der Fall ist bis heute ungelöst. Kriangkrai wurde einst in seiner Heimat Thailand zu fünf Jahren Haft verurteilt. (stz/dpa)