Besuchen Putin und Kyrill I. das Athos-Kloster?
Eine offizielle Bestätigung dafür aus Moskau gab es zunächst nicht. Die Reise von Putin und Kyrill I. in die orthodoxe Mönchsrepublik im Norden Griechenlands wird nach Angaben des Kreml und der Kirche jedoch bereits seit einiger Zeit vorbereitet. Putin werde bereits am Freitag zuvor in Athen zu Gesprächen mit der griechischen Regierung eintreffen, hieß es. Er hatte das Kloster bereits im Jahr 2005 besucht. Die russische Regierung hatte in den vergangenen Jahren die aufwendige Renovierung des Konvents an der Westküste der Athos-Halbinsel mitfinanziert.
Kyrill I. würdigte die Mönchsrepublik im März als "Quelle des russisch-orthodoxen Christentums". Die ersten Ordensbrüder, die sich in Kiew und andernorts im russischen Vorläuferreich angesiedelt hätten, seien Athos-Mönche gewesen.
Für die russischen Zaren war der Athos neben dem Heiligen Land wichtigster Außenposten ihrer Welt- und Religionspolitik. Auch in der Sowjetunion wurde versucht, den Athos für politische Zwecke zu nutzen. Deswegen sperrte Griechenland seinerzeit den Zuzug von sowjetischen Bürgern in die Mönchsrepublik.
In der 1.000-jährigen Geschichte des Klosters schwankte die Zahl der Mönche stark. Heute leben dort rund 70 Ordensbrüder und Novizen aus Russland, der Ukraine, Weißrussland, Georgien und der Republik Moldau. Vor hundert Jahren war es nach Moskauer Angaben mit mehr als 2.000 Ordensbrüdern das größte der 20 Athos-Klöster. Ende der 1960er Jahre waren es nur sieben Mönche. 1730 sollen es sogar nur vier gewesen sein. (KNA)