"Der Krieg muss ein Ende haben"
Seine ruhige und bedächtige Stimme steht im krassen Widerspruch zu dem, was der Bischof von Aleppo berichtet. Er spricht über Bombenangriffe, getötete Menschen, zerrissene Familien und eine Stadt, die in Trümmern liegt. Trotz der Ende Februar vereinbarten Waffenruhe steht Aleppo unter Dauerbeschuss. Rebellen und die Regierungstruppen des Assad-Regimes bekämpfen sich in der nordsyrischen Stadt bis aufs Blut. Unterstützt werden die syrischen Streitkräfte von der russischen Luftwaffe.
Die Zivilisten zahlen den Preis
Tagtäglich fallen Bomben auf Schulen, Krankenhäuser, Kirchen, Moscheen und Wohnungen. Die Zivilisten zahlen den Preis dafür, weiß Abou Khazen. Es gibt keinen Strom, kein Wasser, keine medizinische Versorgung. Er habe Menschen gesehen, die ihre Schuhe verbrannten, nur für ein bisschen Wärme in diesem kalten Winter. Wie groß seine Hoffnung auf Frieden sei, nach fünf Jahren Bürgerkrieg in dem Land, das einst als Perle des Orients galt. "Hoffnung ist das einzige, was uns geblieben ist", sagt der Franziskanerpater mit einem Lächeln im Gesicht.
Sehen Sie hier das Interview mit Bischof Abou Khazen von Aleppo in vier Teilen:
"Die Menschen haben nicht genug zum Überleben"
Bischof Abou Khazen über die Situation in Aleppo und ein Leben, in dem Krieg zum Alltag gehört.
"Wir helfen, wo wir können"
Aleppo ist eine der am stärksten umkämpften Gebiete im Land. Bischof Abou Khazen über die Hilfe der Kirche vor Ort.
"Es gab nie Spannungen"
Bischof Abou Khazen spricht über das Verhältnis von Christen und Muslimen in Syrien. In dem krisengebeutelten Land geben sich die Religionen gegenseitig Halt.
"Hoffnung ist das einzige, was uns geblieben ist"
Bischof Abou Khazen spricht über die Friedensgespräche der internationalen Gemeinschaft, seinen Besuch auf dem Katholikentag in Leipzig und über kleine Schritte der Versöhnung in Syrien.