Maronitenpatriarch Rai ruft zu Einheit und Solidarität auf

Kirchen verurteilen Anschläge auf Christendorf

Veröffentlicht am 28.06.2016 um 10:48 Uhr – Lesedauer: 
Eine Hand hält ein Kreuz.
Bild: © KNA
Libanon

Beirut  ‐ Nach Anschlägen auf ein mehrheitlich von Christen bewohntes Dorf im Libanon haben Kirchenvertreter zu Solidarität aufgerufen. Vom Staat fühlen sie sich nicht ausreichend unterstützt.

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Bei Anschlägen auf das mehrheitlich von Christen bewohnte Dorf Al-Qaa in der östlichen Bekaa-Ebene wurden nach Angaben der staatlichen libanesischen Nachrichtenagentur NNA am Montag fünf Menschen getötet und 21 weitere verletzt.

Patriarch Gregoire III. Laham: Feiger terroristischer Akt

Rai, der sich derzeit zu einem Pastoralbesuch in den USA aufhält, zeigte sich besorgt über die terroristische Gewalt. Al-Qaa sei "ein Ort des Friedens, der Liebe und der Koexistenz", dessen Söhne das Leben zahlreicher Unschuldiger gerettet hätten.

Auch der griechisch-katholische melkitische Patriarch Gregoire III. Laham verurteilte die tödlichen Anschläge als "feigen terroristischen Akt" und forderte den Libanon auf, die Schutzmaßnahmen gegen den Terror zu verstärken, berichtete das arabischsprachige Nachrichtenportal "Abouna.org" am Dienstag.

Die libanesische Armee hat unterdessen laut NNA die Bewohner des Ortes aufgerufen, Menschenansammlungen zu vermeiden. Die Beerdigung der bei den Anschlägen Getöteten wurde aus Sicherheitsgründen verschoben.

Sechs Attentäter

Mindestens vier Selbstmordattentäter hatten sich am Montagmorgen an verschiedenen Stellen des Ortes in die Luft gesprengt und fünf Menschen getötet sowie weitere acht verletzt. Zwei weitere Attentäter zündeten am Montagabend Sprengsätze in der Nähe von trauernden Angehörigen, die sich vor einer Kirche versammelt hatten. 13 Personen wurden verletzt. (KNA)