Flüchtlingsbischof erkundigt sich nach Lage der dort lebenden Syrer

Heße besucht Flüchtlinge im Libanon

Veröffentlicht am 17.07.2016 um 09:10 Uhr – Lesedauer: 
Heße besucht Flüchtlinge im Libanon
Bild: © KNA
Flüchtlinge

Beirut ‐ Die meisten der syrischen Flüchtlinge leben schon seit Jahren in einer der Unterkünfte der libanesischen Bekaa-Ebene. Jetzt hat Flüchtlingsbischof Stefan Heße sie besucht.

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Die von Heße besuchten Unterkünfte sind alle ohne Beteiligung der libanesischen Regierung organisiert. Während christliche Flüchtlinge in privaten Wohnungen unterkamen, leben hunderte muslimische Syrer in improvisierten Camps auf Feldern oder Obstplantagen, wo sie für ihre Zelte Miete zahlen.

Der Direktor der christlich-muslimischen Nichtregierungsorganisation Adyan, Pater Fadi Daou, erklärte gegenüber dem Erzbischof, im Libanon trage mangels einer funktionierenden Regierung die Zivilgesellschaft die Hauptlast der Flüchtlingsarbeit. Unterstützt werde sie dabei von UN-Organisationen wie dem Flüchtlingshilfswerk UNHCR oder dem Welternährungsprogramm, die wiederum vor Ort oft mit kirchlichen Institutionen wie der Caritas zusammenarbeiteten.

Politische Elite im Land verschließt die Augen

Daou beklagte, dass die politische Elite im Land versuche, die Flüchtlingskrise zu ignorieren. Man verschließe die Augen vor rund 1,6 Millionen nicht legal anerkannten Syrern im Land, um nicht den konfessionellen Proporz im Libanon zu gefährden. Dies könne aber mittelfristig dazu führen, dass aus der jetzigen Krise eine Katastrophe werde.

Am Sonntag stehen ein Gottesdienst mit christlichen Flüchtlingen sowie eine Begegnung mit dem maronitischen Patriarchen Boutros Rai auf dem Besuchsprogramm der Delegation. (KNA)

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Video: © MISEREOR e.V.

Misereor-Geschäftsführer Martin Bröckelmann-Simon berichtet von der Lage der Flüchtlinge im Libanon