Heße beendet Reise in den Libanon
"Am meisten berührt haben mich die Besuche gemeinsam mit der Caritas bei Flüchtlingen in einer Zeltsiedlung in der Bekaa-Ebene und der Gottesdienst mit assyrisch-orthodoxen Christen in Beirut, die aus dem Nordosten Syriens vor dem so genannten 'Islamischen Staat' geflüchtet sind", sagte Heße zum Abschluss seiner Reise. Nach Begegnungen mit vom IS verfolgten Christen zeigte er sich überzeugt, dass Aufnahmeländer insbesondere ihr Engagement im Bereich der psycho-sozialen Begleitung traumatisierter Personen ausweiten müssten.
Großes Lob äußerte Heße über die Hilfsbereitschaft der Libanesen. Obwohl das Land noch vor einem Jahrzehnt von syrischen Truppen besetzt gewesen sei, erhielten heute dort über 1,2 Millionen Syrer Unterstützung. Der Erzbischof hob auch die Bedeutung der Arbeit der Malteser im Land hervor. Diese würden sich vor allem im Bereich der medizinischen Betreuung der Geflüchteten verdient machen. "Wenn ein Imam durch die Lautsprecher der Moschee die Ankunft der mobilen Klinik ankündigt und das Malteser-Kreuz auf dem Fahrzeug und der Halbmond auf der Moschee gemeinsam zu sehen sind, so ist das ein Beispiel gelungener interreligiöser Zusammenarbeit." Diese ist laut Heße auch in Deutschland entscheidend für eine gelingende Integration. "Hier können wir einiges von den Libanesen lernen."
Patriarch betont Rolle der Kirche im Libanon
Heße tauschte sich vor Ort auch mit dem maronitischen Patriarchen Kardinal Bechara Boutros Raї aus. Das Gespräch habe sich um die komplexen Beziehungen zwischen Christen und Muslimen im Libanon gedreht. Kardinal Raї betonte dabei die bedeutende Rolle der Kirchen für Politik und Gesellschaft im Libanon, hieß es von der Bischofskonferenz. (kim)