Papst besucht Kinderklinik in Krakau
Begleitet wurde der Papst von Polens Ministerpräsidentin Beata Szydlo. Sie nannte die Klinik einen Ort, an dem die Worte Glaube, Hoffnung und Liebe einen besonderen Wert annähmen. Barmherzigkeit bedeute, aktive Zuwendung zum Nächsten zu lehren, sagte die Regierungschefin. Papst Franziskus unterstrich, der Dienst an Hilfsbedürftigen lasse seinerseits die Mitmenschlichkeit wachsen. "Wer Werke der Barmherzigkeit vollbringt, hat keine Angst vor dem Tod", sagte er.
Franziskus nahm sich Zeit, viele der anwesenden 50 Kinder und Jugendlichen einzeln zu begrüßen und zu segnen. Anschließend traf er mit besonders schwer erkrankten kleinen Patienten und deren Eltern zusammen. Diese Begegnungen fanden in einem strikt privaten Rahmen statt. 1991 hatte auch der Vorvorgänger des Papstes, Johannes Paul II., das Krankenhaus besucht. Die Klinikkapelle bewahrt eine Reliquie von ihm auf. Das Klinikum im Süden Krakaus ist die größte pädiatrische Fachklinik in Südpolen und zählt zu den ältesten Lehrinstituten für Kinderheilkunde weltweit. Jährlich werden dort 30.000 Kinder stationär und weitere 200.000 ambulant behandelt. Die Klinik war ein Vorreiter in der operativen Trennung siamesischer Zwillinge und ist auf die Behandlung von Verbrennungen und Herzinsuffizienz bei Kindern spezialisiert.
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Unterdessen würdigte der Trierer Bischof Stephan Ackermann den Weltjugendtag als wichtiges "Zeichen der Vielfalt". Dort begegneten sich die Teilnehmer aus vielen Nationen mit Respekt, sagte Ackermann bei einem Glaubensgespräch mit Teilnehmern. Das sei "ein Reichtum" gerade in der heutigen hasserfüllten Zeit und setze ein Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit. Ackermann rief dazu auf, trotz grauenvoller Meldungen über Gewalt, Hass und Terror Standhaftigkeit zu zeigen und nicht "mit denselben Waffen zurückzuschlagen". Dies würde die Welt nicht verändern, betonte er. Bis Sonntag sind rund 400 Jugendliche aus dem Bistum Trier beim Weltjugendtag. Sie werden auch von Weihbischof Jörg Michael Peters begleitet.
Sich den einsamen Menschen zuwenden
Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger mahnte eine stärkere Zuwendung zu einsamen Menschen an. So könne vielleicht "manche Gewalttat und Aggression verhindert werden", sagte Burger in Zabierzow bei Krakau. In einem Gottesdienst mit Teilnehmern des Glaubenstreffens sagte er: "Wenn ich meine Sorgen und Nöte, meine Fragen und Freude mit anderen teilen kann, dann wird die Last leichter und das Glücksgefühl größer. Jede und jeder von uns ist auf das Verständnis von anderen angewiesen."
Friedhelm Hofmann, Diözesanbischof von Würzburg, betonte die Bedeutung des Weltjugendtags als eine Möglichkeit, die Jugendlichen aus allen Ländern zusammenzubringen. Dabei ginge es nicht nur darum, Fragen und Krisen zu besprechen, sondern auch den Glauben gemeinsam zu feiern. Er rät den Jugendlichen, ihre Freude am Glauben zu intensivieren. "Es ist wichtig, dass wir uns nicht im innerkirchlichen Raum verstecken!" Für Hofmann ist es der letzte Weltjugendtag als Diözesanbischof. Er sei "froh und dankbar, dass ich in den vergangenen zwölf Jahren diese Erfahrungen auf den Weltjugendtagen machen durfte". (jhe/KNA)