Lexikoneintrag: P wie Peterskirche

Peterskirche, die

Auch: Basilika St. Peter, Petersdom, Grabeskirche des Apostels Petrus, ital. San Pietro in Vaticano; mit 22.067 Quadratmetern Fläche nicht nur eine der größten Kirchen, sondern auch die wichtigste Kirche der Christenheit; sie bildet das Zentrum der Vatikanstadt. Schon Ende des 1. Jh. verehrten Christen an der Stelle des heutigen Baus auf einem frühchristlichen Friedhof ein besonderes Grab als letzte Ruhestätte des Apostels Petrus. Dort ließ Kaiser Konstantin der Große von 319 bis 322 eine fünfschiffige Basilika errichten. Entgegen dem sonst üblichen Brauch war der Bau mit Rücksicht auf die Lage des Apostelgrabes nicht nach Osten ausgerichtet, sondern nach Westen. Das Grab selbst wurde als oberirdisches Grabmal in die Kirche einbezogen. Nach größeren Renovierungsarbeiten im 15. Jh. entschloss sich Papst Julius II. (1503-1513) zu einem Totalabriss des baufälligen Gotteshauses. 1506 wurde mit dem geplanten Neubau begonnen, mit dem der berühmte Baumeister Donato Bramante (* 1444, † 1514) beauftragt worden war. Nach Bramantes Tod ging die Bauleitung an Raffael (* 1483, † 1520), dann an Antonio da Sangallo (* 1483, † 1546) über. Von Michelangelo, dem 1547 die Bauleitung übertragen wurde, stammt der Entwurf der Kuppel. Die Vollendung erlebte er nicht mehr. Die weitere Ausführung der Arbeiten unter Leitung von Vignola (* 1507, † 1573) und Domenico Fontana (* 1543, † 1607) trägt auch deren Handschrift. Das neue Langhaus wurde nach Plänen von Carlo Maderna (* 1556, † 1629) verwirklicht. Am 18. November 1626 wurde die neue Basilika eingeweiht. Das erste große Kunstwerk darin stammt von Gian Lorenzo Bernini (* 1598, † 1680). Über dem Petrusgrab unter der Kuppel errichtete er auf vier gewundenen Säulen den bronzenen Altarbaldachin. Von Bernini stammt auch die Gestaltung des Vorplatzes der Peterskirche (Petersplatz). Die Gräber der meisten Päpste befinden sich in der Unterkirche von St. Peter, den sog. Vatikanischen Grotten.