Schweizergarde, die
Lat. cohors helvetica; 1506 von Papst Julius II. aus Schweizer Söldnern gegr. Truppe, deren Aufgabe heute der Wach-, Ordnungs- und Ehrendienst im Apostolischen Palast und der Schutz des Papstes ist. Außerdem begleiten Mitglieder der Schweizergarde den Papst auf seinen Reisen. Die direkt dem Papst unterstellte Truppe hat eine Sollstärke von 100 Mann. Gardisten können nur kath., ledige Männer mit einem einwandfreien Leumund werden, die in der Schweiz bereits Militärdienst geleistet und eine Berufsausbildung absolviert haben. Sie müssen mindestens 1,74 Meter groß und dürfen beim Eintritt nicht älter als 30 Jahre sein. Die Gardisten verpflichten sich i. d. R. für eine zweijährige Dienstzeit. Die farbenprächtige Gala-Uniform der Schweizergardisten stammt aus dem Jahr 1914 und ist nicht - wie es häufig heißt - von Michelangelo, sondern vom damaligen Kommandanten Jules Répond entworfen worden. Die Farben Rot-Gelb-Blau sind die Traditionsfarben des Hauses Medici. Die Alltagsuniform ist blau. Während der Plünderung Roms am 6. Mai 1527 (Sacco di Roma) leistete die Schweizergarde verzweifelten Widerstand und brachte Papst Clemens VII. in die Engelsburg in Sicherheit. Dabei starben 147 der damals insges. 189 Mann starken Söldnertruppe. Dieser Tag ist noch heute der Gedenktag der Schweizergarde, an dem jährlich die neuen Rekruten vereidigt werden.