Seele, die
Der Mensch besteht nach christlicher Lehre aus einem sterblichen Leib und einer unsterblichen Seele. Sie begründet die menschliche Individualität und gilt als unteilbar und unzerstörbar. Im Alten Testament sind Seele und Körper zwei Aspekte des als Einheit verstandenen Menschen. Die Kraft, die den Körper belebt, wird im Hebr. nefesch, neschama oder ru'ach genannt - Begriffe, die einmal "Atem" bedeutet haben. Im Neuen Testament wird der griech. Begriff Psyché verwendet, der vielfach mit "Seele" übersetzt wird, aber auch im Sinne von "Leben" gemeint ist, weil er die Qualität eines Wesens bezeichnet, lebendig zu sein. Die Psyché ist Sitz des Denkens, Fühlens und Wollens. Die Seele ist immateriell, nicht an den Leib gebunden und kann nicht getötet werden (Mt 10, 28; Offb 6, 9; 20, 4). Der Begriff ist im Neuen Testament unscharf und an einigen Stellen mehrdeutig. Bereits im Urchristentum wird der Mensch ganzheitlich verstanden, weshalb eine leibliche Auferstehung und eine seelisch-körperliche Einheit im Himmel vertreten wurden.