Lexikoneintrag: S wie Sixtinische Kapelle

Sixtinische Kapelle, die

Auch: Cappella Sistina oder Sixtina; die Hofkapelle des Vatikans. Sie trägt ihren Namen nach Papst Sixtus IV. (1471-1484), der sie nach Plänen des Florentiner Baumeisters Baccio Pontelli erbauen ließ. Die Kapelle entspricht in ihren Maßen dem Tempel Salomons (40,2 x 13,4 Meter). Sie war nie persönliche Andachtsstätte des Papstes, sondern ist bis heute Ort feierlicher Gottesdienste und bes. festlicher Akte, wie z. B. der Papstwahl (Konklave). Weltberühmt ist die Sixtinische Kapelle wegen ihrer Fresken, die von verschiedenen Malern der Renaissance (Pietro Perugino, Sandro Botticelli, Domenico Ghirlandaio, Cosimo Rosselli) geschaffen wurden. Besonders bekannt sind zwei Werke von Michelangelo (* 1475, † 1564): das Altarfresko "Das Jüngste Gericht" mit rund 390 zum Teil überlebensgroßen Figuren und das Deckengemälde, das auf einer Fläche von insges. 520 Quadratmetern Szenen aus der Schöpfungsgeschichte zeigt.