Wallfahrt, die
Auch: Pilgerfahrt, Pilgerreise, Betfahrt; Bez. für eine aus religiösen Motiven unternommene Wanderung bzw. Fahrt an einen Pilgerort (Wallfahrtsort), eine bes. geheiligte Stätte. Pilgerziele sind zunächst Orte im Heiligen Land, dann auch die Gräber von Martyrern, Bekennern und anderen Heiligen, schließlich Erscheinungsorte oder Orte mit einem besonderen "Gnadenbild". Eine Wallfahrt ist mit der Vorstellung verbunden, an diesen Orten Gott, der Gottesmutter oder einem bestimmten Heiligen als Fürsprecher bei Gott bes. nahe zu sein. Die Gründe für eine Wallfahrt können gemeinsame oder persönliche Anliegen sein, wie z. B. die Bitte um Vergebung von Sünden, Hilfe in persönlichen Notlagen, Dank für erfahrene Hilfe, die Heilung von Krankheiten oder die Erfüllung eines Wunsches (z. B. Kinderwunsch). Daneben kann die Wallfahrt für den einzelnen Pilger wie auch für eine Pilgergemeinschaft ein besonderes Bekenntnis des eigenen Glaubens in der bestärkenden Glaubens- und Gebetsgemeinschaft der Kirche sein. Sie ist Ausdruck der Bereitschaft zur Umkehr und zur Neuausrichtung auf Jesus Christus, das Ziel der Lebenswanderschaft jedes Christen. Zu den bedeutenden christlichen Wallfahrtsorten zählen die Heilige Stadt Jerusalem, die Gräber der Apostel Petrus und Paulus in Rom und das Grab des Apostels Jakobus in Santiago de Compostela (Spanien) sowie die Marienheiligtümer in Lourdes (Frankreich), Fátima (Portugal) und Guadalupe Hidalgo (Mexiko). Bekannte Wallfahrtsorte in Deutschland sind z. B. Altötting (Bayern), Telgte (Westfalen) und Kevelaer (Niederrhein), Walldürn (Odenwald) oder Bethen (Südoldenburg).