Lexikoneintrag: B wie Beichtstuhl

Beichtstuhl, der

Wenigstens ein Beichtstuhl findet sich in jeder katholischen Pfarrkirche. Er ist der gewöhnliche (aber nicht der einzig mögliche) Ort für das persönliche Sündenbekenntnis der Gläubigen im Rahmen des Bußsakramentes. Die heutigen Beichtstühle, schrankartige Möbelstücke mit meist drei Innenräumen, für den Beichtvater im Mittelteil mit Sitz und - zur alternierenden Nutzung - für Beichtende mit Kniebank, sind im Barock entstanden. Sie lösten ältere Formen ab, bei denen der Priester meist im Chorraum auf einem Stuhl saß und der Beichtende vor ihm kniete. Zwischen beiden konnte ein an der Wand befestigtes Gitter aufgeklappt werden. An alten Beichtstühlen befindet sich oft das Abbild einer Rose, weil "subrosa" gesprochen wurde: streng vertraulich. In modernen Kirchen wird der Beichtstuhl vielfach durch ein Beichtzimmer ergänzt.