Jesuit: Papst sieht Spannungen gelassen
Papst Franziskus sieht die gegenwärtige Debatte über sein Schreiben "Amoris laetitia" nach Angaben eines Vertrauten gelassen. "Der Papst weiß sehr gut, dass der Reformprozess der Kirche, wenn er effektiv ist, Spannungen schafft und entwickelt und dass es gut ist, wenn diese irgendwie zum Ausdruck kommen", sagte der Jesuit Antonio Spadaro bei Radio Vatikan (Samstag). Der Papst erlebe diese Tage in "vollkommener Gelassenheit", so Spadaro. Der Chefredakteur der italienischen Jesuiten-Zeitschrift "Civilta Cattolica" gilt als Vertrauter von Franziskus.
In der Debatte über das päpstliche Schreiben zu Ehe und Familie vom April dieses Jahres geht es vor allem um den Umgang mit wiederverheirateten Geschiedenen. Strittig ist, ob die Betreffenden nun - anders als bisher - in Ausnahmefällen zur Kommunion zugelassen werden dürfen oder nicht. Ihren vorläufigen Höhepunkt erreichte die Debatte im November mit der Veröffentlichung eines Briefs von vier Kardinälen. Die Unterzeichner, unter ihnen der emeritierte Kölner Erzbischof, Kardinal Joachim Meisner, fordern vom Papst mehr Klarheit in dieser Frage. (KNA)