Erzbischof Heiner Koch soll im Plenum aus der deutschsprachigen Gruppe berichten

Schönborn moderiert deutsche Synodengruppe

Veröffentlicht am 07.10.2015 um 16:40 Uhr – Lesedauer: 
Kardinal Christoph Schönborn.
Bild: © KNA
Familiensynode

Bonn ‐ Kardinal Christoph Schönborn wurde zum Moderator der deutschen Sprachgruppe gewählt, Erzbischof Heiner Koch zum Berichterstatter. Doch schon am ersten Tag der Beratungen soll es in der Gruppe "dicke Luft" gegeben haben.

  • Teilen:

HTML-Elemente (z.B. Videos) sind ausgeblendet. Zum Einblenden der Elemente aktivieren Sie hier die entsprechenden Cookies.

Zugleich wurde der Erzbischof von Berlin, Heiner Koch, zum "Relator" der Kleingruppe gewählt. Als Berichterstatter ist es seine Aufgabe, jeweils am Ende einer Synodenwoche die Ergebnisse der Gruppenberatungen im Plenum vorzustellen. Dem "Circulus Germanicus", wie die deutschsprachige Gruppe im Synodenlatein heißt, gehören unter anderen die deutschen Kurienkardinäle Walter Kasper und Gerhard Ludwig Müller sowie der Schweizer Kurt Koch an. Auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, diskutiert in der Runde mit.

Müller lädt in Kongregationsbüros ein

Bei der ersten Sitzung der deutschsprachigen Gruppe habe es wortwörtlich "dicke Luft" gegeben, wie die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) am Mittwochnachmittag berichtet. Demnach habe die Gruppe zunächst in einem kleinen, fensterlosen Raum getagt, in dem die Luft zu schlecht geworden sei. Kardinal Müller habe die Gruppe daraufhin in die Räume der nahe gelegenen Glaubenskongregation eingeladen, deren Präfekt er ist.

HTML-Elemente (z.B. Videos) sind ausgeblendet. Zum Einblenden der Elemente aktivieren Sie hier die entsprechenden Cookies.

("Die Liste der Modaratoren und Relatoren der Kleingruppen macht den Eindruck, als sei sie vom Willen zum Ausgleich zwischen den unterschiedlichen Orientierungen getragen.")

Zu Moderatoren einzelner Sprachgruppen wurden auch die als dem konservativen Lager zugehörig geltenden Kurienkardinäle Robert Sarah (Französisch) und George Pell (Englisch) gewählt. Demgegenüber bekleiden in anderen Gruppen die reformorientierten Kardinäle Vincent Nichols aus London (Englisch) und Oscar Rodriguez Maradiaga (Spanisch) aus Tegucigalpa in Honduras das Amt des Diskussionsleiters.

Zusammenhangslose Redebeiträge

Der Erzbischof von Brisbane, Mark Coleridge, hatte auf seinem Blog von einer sehr langwierigen Wahl der Moderatoren und Relatoren berichtet. Demnach habe es in seiner Sprachgruppe etlicher Wahlgänge bedurft, um beide Positionen zu besetzen. Coleridge wurde selbst zum Berichterstatter der Gruppe "Englisch C" gewählt. Auf seinem Blog bekannte er: "Ich war bereits früher Relator und kann sagen, dass es ernsthaft harte Arbeit ist – interessant, ja, aber fordernd". Bei der ersten Debatte in der Kleingruppe seien zunächst die vielfältigen Redebeiträge aus dem Plenum besprochen worden. "Die meisten von uns fühlten sich von den Reden, denen es an Zusammenhang oder Fokussierung mangelte, geradezu bombardiert", schreibt Coleridge. "Einer der Bischöfe sagte zu mir, alle drei Minuten einer anderen Rede zuhören zu müssen, sei wie Popcorn zu beobachten: Dinge flogen in alle Richtungen." (kim)