Umweltschutz als heilige Pflicht
Die Menschheit müsse lernen, gemeinsam für eine nachhaltige Entwicklung zu arbeiten, die "ökonomischen Wohlstand mit sozialer Inklusion und dem Schutz der natürlichen Umwelt" verbinde, so der Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden.
Bald erscheint die Umwelt-Enzyklika des Papstes
Turksons Äußerungen während der 20. Generalversammlung von Caritas Internationalis wurden von Beobachtern besonders aufmerksam verfolgt, weil Papst Franziskus sich in seiner in Kürze erwarteten Umwelt-Enzyklika zu diesen Fragen äußern will.
Jeder Mensch und jede Gemeinschaft habe "eine heilige Pflicht die Güter der Erde klug, respektvoll und dankbar zu nutzen und für die Welt zu sorgen, so dass sie auch zukünftigen Generationen Früchte bringen" könne, führte der vatikanische Verantwortliche für Fragen von Umweltschutz und Entwicklung aus. Damit einher gehe die Verantwortung, mit den Armen und Mittellosen zu teilen.
Moralische Pflicht der wohlhabenden Länder
Die wohlhabenden Länder seien zudem moralisch verpflichtet, "sowohl ihre eigene Luftverschmutzung zu reduzieren, als auch dazu ärmeren Ländern zu helfen, sich vor den Desastern zu schützen, die durch die exzessive Industrialisierung verursacht wurden", sagte Turkson weiter. Diese Verpflichtung gelte für alle, die Politik, die Wirtschaft, die Gesellschaft und jeden einzelnen. Der Kardinal warnte vor den Folgen der steigenden Verbrennung fossiler Brennstoffe.
„Ohne moralische Bekehrung und einen Wandel der Herzen sind gute Regulierungen, strategische politische Überlegungen und selbst Zielvorstellungen nicht effektiv.“
Dadurch werde das "sensible ökologische Gleichgewicht in unermesslichem Umfang" zerstört, erklärte er.
Nötig hierzu sei eine ethische Grundlage. Darum gehe es dem Papst in seiner in Kürze erwarteten Enzyklika über ökologische Fragen und nachhaltige Entwicklung. Die Kirche sei zwar keine Expertin für Wissenschaft, Technik oder Wirtschaft, aber für Menschlichkeit. "Ohne moralische Bekehrung und einen Wandel der Herzen sind gute Regulierungen, strategische politische Überlegungen und selbst Zielvorstellungen nicht effektiv", erklärte der aus dem westafrikanischen Ghana stammende Kardinal.
Nachhaltigkeit erfordere Gerechtigkeit und Verantwortung und neue Wege der Solidarität.
Drei von insgesamt sieben Milliarden Menschen auf der Erde lebten in Armut, ein Drittel von ihnen in extremer Armut, während eine privilegierte Schicht von einer Milliarde Menschen den Großteil der Ressourcen der Welt unter sich verteile, kritisierte Turkson.
Gleichzeitig würden nach UN-Angaben etwa ein Drittel aller Lebensmittel weggeworfen. (KNA)