Bätzing: Es gibt kein Stoppschild des Papstes für Synodalen Weg
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, widerspricht dem Eindruck, dass die Reformbemühungen des deutschen Synodalen Wegs durch Papst Franziskus abgelehnt worden seien. "Es gibt kein Stoppschild aus Rom. Und in allen Gesprächen, die ich mit dem Papst selber geführt habe, habe ich nie ein Stopp gehört", sagte Bätzing am Donnerstag am Rande der Beisetzungsfeierlichkeiten für den früheren Papst Benedikt XVI. in Rom dem Fernsehsender phoenix.
Richtig sei, dass der Papst kritisch auf den deutschen Reformweg schaue, weil es eine "sehr deutsche Weise" sei, die Wirklichkeit zu verändern – nämlich schnell und konkret. Aber Franziskus lasse "uns den Weg weitergehen", betonte der Limburger Bischof.
Synodaler Weg gehe "klug und entschieden" vor
Der Synodale Weg gehe "klug und entschieden vor", betonte er. "Das Allermeiste, was wir wollen, sind Veränderungen, die wir selbst in Gang setzen können, in allen vier Themenbereichen des Synodalen Weges." Große Forderungen wie etwa die Frage des Zugangs von Frauen zu sakramentalen Ämtern würden zwar argumentativ dargelegt und erklärt, aber diese Entscheidungen müssten auf der Ebene der Weltkirche getroffen werden, unterstrich der Konferenzvorsitzende.
Mit Blick auf den Missbrauchsskandal sagte Bätzing, dass die Kirche anders werden müsse, damit solche "entsetzlichen Verbrechen" nicht mehr passieren könnten. Der Reformprozess des Synodalen Wegs sei "angezettelt" worden, um die systemischen Ursachen für den Missbrauch zu verändern. "Die Menschen in der Kirche rufen nach Veränderungen. Es gibt seit vielen Jahrzehnten einen Ballast an Fragestellungen, die wir mit uns führen und in denen es noch keine wegweisenden Antworten in die Zukunft gegeben hat. Das kann nicht so bleiben." Notwendig seien Öffnungen, damit Menschen mit dem Evangelium und seiner befreienden Botschaft wieder in Kontakt kommen könnten, so Bätzing. (KNA)